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Bauen und Planen

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Dem Ausbau des städtischen Straßennetzes wurde ein besonderes Augenmerk geschenkt Dazu kam der Neubau von zwei großen Brük-ken, der Rappenlochbrücke und der Schmelz-hütterbrücke. Der Rathauspark mit dem neuen Musikpavillon dient der Muße und Erholung der Bevölkerung. Der Sport erfuhr durch den Ausbau des Sportplatzes Birkenwiese zum „Stadion Birkenwiese“ eine wesentliche Förderung.

Großvorhaben, die derzeit im Bau begriffen sind: Das augenscheinlichste ist das Hallenbad in der Schillerstraße. Es wird in etwa zwei Monaten seine Pforten öffnen. Ein weniger attraktives, dafür aber ein um so notwendigeres und kostspieligeres Bauvorhaben Ist die Abwasserreinigungsanlage (Sammelkläranlage). Der Bau der Kunsteisbahn, der sich einer besonderen und ausschlaggebenden Förderung durch die Dornbirner Sparkasse erfreut, soll im kommenden Herbst beendet

sein. Für den Neubau der Volksschule Wallen-mahd und den Zubau zum städtischen Altersheim sind die Arbeiten in vollem Gang. Die wirtschaftliche Hochkonjunktur hat aber auch das Antlitz der Stadt neu geprägt. Im seinerzeit eher ländlichen Dornbirn entstanden Hochhäuser, die heute zum Bild der Stadt gehören wie die vielen schmucken neuen Einfamilienhäuser. Die geglückte Mischung zwischen Hochhaus und Einfamilienhaus halt der Stadt Dornbirn ihr neues Gepräge gegeben. Sie ist aber trotz der unverkennbaren Verstädterung des Zentrums eine Stadt im Grünen geblieben, eine Gartenstadt, die diesen Beinamen heute berechtigter denn ■ je führen kann. Und darüber sind wir besonders erfreut: Die Symbiose zwischen geschäftiger Betriebsamkeit und lebenswertem Leben ist dem Dornbirner erhalten geblieben. Er kann weiterhin in einer Stadt leben, in der es sich leben läßt!

Wien). Die große Pfarre Hohenems mit 12.000 Katholiken verlangt dringend nach einer Teilung. Der Rohbau von Kirche und Pfarrheim wird in diesem Jahr vollendet. Das gleiche gilt von der neuen Pfarrkirche in Bürs bei Bludenz (Architekt Moser, Zürich). Auch hier wird der Rohbau von Kirche und Nebenbauten in diesem Jahr fertig.

Die wachsende Bautätigkeit im Gebiet von Feldkirch-Tosters fordert dringend den Bau einer neuen Kirche, nachdem die alte kaum 200 Plätze umfaßt; der Spatenstich wird in

Anlage die Voraussetzung für die Gewinnung des Kirchenbauplatzes geschaffen hat. In Lech am Ariberg ist die Kirche mit ihren kaum 200 Sitzplätzen längst zu klein. Nun wurde in Zusammenarbeit von Gemeinde und Kirche eine Ausschreibung für die Gestaltung des Ortszentrums, für Kirche und Schule durchgeführt. Die Jury hatte 51 eingegangene Projekte zu beurteilen. Den ersten Preis erhielt Projekt 50 des Dipl.-Ing. Roland Oster-tag, Leonfoerg bei Stuttgart. Es ist bemerkenswert, daß die Initiative zum Kirchenbau in Vorarlberg in den meisten Fäl-

Im folgenden soll ein Rückblick gegeben werden über die Bautätigkeit in der Diözese Feldkirch in den vergangenen zwei Jahren und ein Ausblick auf kirchliche Planungen für die nächste Zeit.

Im' Gebiet der Gemeinde Tschagguns im Montafon wurde in der Parzelle Latschau, die durch das Kraftwerk der Vorarlberger III— werke als Siedlung bedeutend gewachsen ist, die Filialkirche „Christi Verklärung“ vollendet und geweiht (Architekt Meusburger-Ram-mersdorfer). In Rahkweil mit seiner altehrwürdigen Wallfahrtskirche auf dem Berg zeigte es sich, daß für die rasch wachsende Marktgemeinde mit 8000 Einwohnern ein weiteres Gotteshaus dringend notwendig war. Die neue St.-Josefs-Kirche mit ihren nahezu 600 Sitzplätzen, nach Plänen von Architekt Blenk, Dornbirn, konnte in diesem Jahr ihrer hohen Bestimmung übergeben werden. Die beiden Sonntagsgottesdienste sind sehr gut besucht und rechtfertigen die Raumplanung;

29. Juni, dieses Jahres in der bis aufgenieteten Stehplatz gefüllten Kirche die günstige gemeinschaftsbildende Anordnung des Raumes erfahren au können.

Im sonnigen Röthis (Bezirk Feldikirch) wurde die alte St.-Martins-Kirche unter der kundigen Führung des dortigen Pfarrers durch den Zubau eines bergseitigen Seitenschiffes bedeutend erweitert und den Anforderungen der Liturgiereform angepaßt; dabei wurde, was künstlerisch wertvoll war, pietätvoll belassen und einbezogen, wie das alte gotische Sakramentshaus und die wertvolle barocke Decke mit Stuck und Malerei. Die Kirche in Bartho-lomäberg, wohl die schönste im Montafon sowohl ihrer Lage nach auf der beherrschenden Höhe von 900 m als auch in Rücksicht auf ihren künstlerischen Bestand, wird derzeit unter Aufsicht des Denkmalamtes fachgerecht restauriert.

In Dornbirn wird derzeit die größte Kirche des Landes, St. Martin, ein Hallenbau aus dem 19. Jahrhundert, nach den Plänen des inzwischen verstorbenen bekannten Architekten Steffann umgebaut. Der Altar wurde tief ins Schiff vorgeschoben und nunmehr an drei Seiten von Plätzen umgeben. Im übrigen versuchte der Architekt, den ursprünglichen Renaissancecharakter der Hallenkirche wieder deutlich zur Geltung zu bringen. In der Pfarre Dornbirn-Hatlerdorf wird der Pfarrkirche St. Leopold ein Sakristeitrakt mit einer Kapelle für Taufen und Gruppengottesdienste angebaut, der im Rohbau steht. In Dornbirn-Haselstauden ersteht ein Pfarrheim,' dessen Rohbau fertig ist. Die Pfarre Dornbirn-Ober-dorf plant in der Bergparzelle Kehlegg den Bau einer neuen größeren Kapelle für den Sonntagsgottesdienst in der Nähe des erst vor einigen Jahren angelegten Bergfriedhofes. Unter den diözesaneigenien Bauten konnte das Ordinariatsgebäude in Feldkirch bis zur Diözesanerhebungsfeier am 15. Dezember 1968 nahezu vollendet werden. Unfertig sind noch die Inneneinrichtungen des angebauten Saales für Tagungen und größere Konferenzen und einiger anderer Räume. Das Bischöfliche Studentenkonvikt Marianum in Bregenz, das größte Bauvorhaben der Diözese (Architekt Pfeiffer, Schruns), ist nun nach der erfolgten Weihe der Hauskapelle in zehnjähriger, in Etappen durchgeführter Bautätigkeit vollendet. Der Finanzkammer bleibt freilich noch die Aufgabe, Wege zu finden zur Tilgung der Schuldenlast von fünf Millionen Schilling. Auch das Jugendhaus St. Arbogast, malerisch auf einer Höhe ob Götzis im Vorarlberger Rheintal gelegen, wird in diesem Jahr im wesentlichen vollendet sein. Die ganze Anlage besteht aus drei Wohntrakten, dem Kapellenbau, dem

Wirtschaftsgebäude mit dem Saaltrakt (Architekten Anton Rhomberg, Dornbirn, und Igo Feßler, Innsbruck). Mit bewunderswertem Mut wurde nun auch das von dem bereits verstorbenen Wiener Architekten Kramreiter geplante neue Internat der Schulbrüder in Peldkirch für mehr als 200 Schüler seiner Bestimmung übergeben wie auch der Neubau des Gymnasiums der Ordensfrauen vom Heiligsten Herzen Jesu in Bregenz-Riedenburg; beide Vorhaben wurden vor allem auch vom Land subventioniert, aber auch durch die Diözese nach Maßgabe ihrer bescheideneren Mittel; die größte Anstrengung mußten aber die Ordensfamilien selbst machen, um diese Vorhaben verkraften zu können; sie ersparen damit nachweisbar der öffentlichen Hand, trotz der Subventionierung, manche Million. Im Bau stehen derzeit die St.-Konrads-Kirche in Hohenems-Herrenried (Architekt Gsteu,

diesem Jahr noch erfolgen (Architekt Diplomingenieur Guntram Mätzler, Bregenz). In Göfis ob Feldkirch ist unter Einbeziehung des alten gotischen Chors als Sakramentskapelle und des alten Kirchturms, dessen unterer Teil der Rest eines römischen Wachtturms ist, die Planung einer neuen Kirche unter Leitung des ortsansässigen Architekten Greußing nahezu abgeschlossen, nachdem die Gemeinde durch eine großangelegte Terrassen-Friedhofs-

len von den Pfarrgemeinden ausgeht; es werden dadurch viele Kräfte mobilisiert, in finanzieller und personeller Hinsicht; die Diözesan-verwaltung konnte sich in diesen Fällen auf die Koordinierung, Beratung, Kontrolle und subsidiäre finanzielle Mithilfe beschränken. Der Kirchenbau ist derzeit nicht die größte Sorge der Kirche, vielmehr ist es die Sorge um den Nachwuchs derer, die im Gotteshaus den heiligen Dienst tun.

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