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Machtvolle Worte

Bücher, Zeitungen, voll geschriebene Notizblöcke - überall Papier. Eine Welt des Wortes, bewohnt von nur einem Mann, der fast schon zu plakativ dem Stereotyp des zurückgezogenen, neurotischen und ständig nur in Schwarz gekleideten Schriftstellers entspricht. Eben dieser Literat (Bodo Hell) - einziger Protagonist von Bady Minks "Im Anfang war der Blick" - nimmt den Zuseher mit auf eine skurril-poetische Reise, in deren Verlauf der Übergang zwischen Wort und Bild nicht selten verschwimmt. Ein großartiges Werk über die Vergänglichkeit von Sprache und die Machtlosigkeit bzw. gleichzeitige Allmacht des Einzelnen, das nur einen einzigen Schwachpunkt aufweist - nämlich einen sehr schlecht ausgewählten Soundtrack. Lukas Grossebner

IM ANFANG WAR DER BLICK

Ö/Lux 2003. Regie: Bady Mink. Mit

Bodo Hell. Verleih: Polyfilm. 45 Min.

Blutrünstige Zombies

Erste Anzeichen werden nicht beachtet. Hätte die "Plage" verhindert werden können? Doch nun ist sie losgetreten und verbreitet sich immer mehr: Menschen sterben und kehren als blutrünstige Untote wieder. Eine Krankenschwester, ein Polizist, ein Gutmensch und ein Bad-Boy mit seiner schwangeren Frau verschanzen sich vor den Zombies in einem Einkaufzentrum.

Eher neuzeitliche Interpretation denn Remake des Zombieklassikers von 1978 stellt "Dawn of the Dead" die Ängste des Individuums in den Mittelpunkt: Waren es in den Siebzigern noch unerklärliche Strahlen, ist es heute ein Virus, der Schrecken verbreitet. Als typischer Actionfilm aufgebaut kommt im langsameren Mittelteil sogar etwas Humor auf. Doch man muss schon einen starken Magen haben, um bei allen Szenen die Augen offen halten zu können. Aslihan Atayol

DAWN OF THE DEAD

USA 2004. Regie: Zack Snyder. Mit

Sarah Polley, Jake Weber, Michael Kelly, Ving Rhames. Verleih: UIP. 97 Min.

Merkwürdige Dinge

Der Schriftsteller Mort Rainey leidet unter seiner Scheidung und an einer Schreibblockade, verschanzt sich in einer Waldhütte und lässt sich gehen. Eines Tages taucht der mysteriöse Südstaatler John Shooter auf und beschuldigt ihn des Plagiats. Doch laut Mort wurde die Geschichte schon ein Jahr vor dessen Fassung gedruckt. Shooter gibt ihm drei Tage Zeit, seine "Unschuld" zu beweisen. Aber merkwürdige Dinge kommen dazwischen...

Die typischen Stephen King-schen Ängste wie Schreibstau oder tote Haustiere wurden in "Das geheime Fenster" atmosphärisch dicht umgesetzt. Dennoch gewinnt die Inszenierung erst gegen Ende an Tempo. Johnny Depp spielt die Figur eines Mannes, der den Bezug zur Realität verliert, mit unnachahmlicher Präsenz. Doch nicht einmal er vermag diesen lethargischen Mystery-Thriller zu retten. Aslihan Atayol

DAS GEHEIME FENSTER

Secret Window

USA 2004. Regie: David Koepp. Mit Johnny Depp. John Turturro, Maria

Bello. Verleih: Columbia TriStar. 96 Min.

Italienische Idylle

"Das Leben bietet Dir tausend Chancen... Du musst sie nur wahrnehmen." Das Motto des Films verrät die Stimmung: Sich ins Leben stürzen. Mit "Unter der Sonne der Toskana" liefert Audrey Wells ihre Interpretation der gleichnamigen Memoiren der Schriftstellerin Frances Mayes. Ein zehntägiger Trip in die Toskana, der von ihrer Scheidung ablenken soll, entpuppt sich als Sprungbrett in ein neues Leben. Spontan kauft Frances eine alte Villa. Mit den Renovierungsarbeiten entdeckt sie die Lebensfreude wieder. Der Film ist in erster Linie ein zauberhaftes Porträt der Toskana - wenn auch zu idyllisch. Wells scheint unzählige Geschichten erzählen zu wollen; dabei verliert sie sich jedoch oft in ihren Beobachtungen. Gerettet wird dies durch eine wunderbare Diane Lane, die das Innenleben der Protagonistin mit erstaunlicher Leichtigkeit auszudrücken vermag. Nicole Albiez

UNTER DER SONNE DER TOSKANA

Under the Tuscan Sun

USA 2003. Regie: Audrey Wells. Mit

Diane Lane, Raoul Bova. Verleih: Buena Vista. 113 Min.

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