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Die Bühne als Traumbild

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Dramen I. Von Hugo von Hofmannsthal. Gesammelte Werke in Einzelausgaben, herausgegeben von Herbert Steiner. S-Fischer-Verlag. 475 Seiten. Preis 19.50 DM.

Dieser Band enthält die dramatischen Dichtungen aus dem ersten und fruchtbarsten Jahrzehnt (1890 bis 1900) der Hofmannsthalschen Produktion (mit Ausnahme der „Lyrischen Dramen" und des „Bergwerks von Falun", die — zusammen mit den Gedichten — den ersten Band der Gesamtausgabe bilden). Neben den bekannten Stücken „Alkestis“ — einer freien Uebertragung nach Euripides, deren gekürzten Text Egon Wellesz vertont hat —, dem Einakter „Die Frau im Fenster", den» dramatischen Gedicht „Die Hochzeit der Sobeide" und „Der Abenteurer und die Sängerin”,, finden wir hier auch weniger bekannte Werke, die zum Teil erstmalig in Buchform erscheinen: ein zehn Seiten umfassendes Vorspiel zur „Antigone" des Sophokles, eine Uebersetzung des Einakters „Poil de carotte“ („Fuchs") von Jules Renard, eine Szen des 4. Aktes der Tragödie „La Gioconda" von Gabriele d’Annunzio (unter dem Titel „La Sire- netta") und schließlich die Pantomime „Der Schüler” und das Ballett „Der Triumph der Zeit”. In diesem letzten Werk, das aus der Zeit vor Hofmannsthals Bekanntschaft mit Richard Strauss stammt, und zu dem Alexander von Zemlinsky die Musik schrieb, entfaltet sich der poetische Genius Hofmannthals am freiesten. Freilich auf Kosten der Realisierbarkeit auf dem Theater (das Stück wurde nie aufgeführt), aber als bezauberndes Bei» spiel für jene Vorstellung von der „Bühne al Traumbild", über die Hofmannsthal einmal schriebt „Vergessen wir doch niemals, daß die Bühne nichts ist, und schlimmer als nichts, wenn sie nicht etwa» Wunderbares ist. Daß sie der Traum der Träum sein muß, oder aber sie ist ein hölzerner Pranger…"

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