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Für Sänger und Publikum

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Die Volksoper nahm ihre Produktion von „Porgy and Bess“ aus dem Jahre 1965 wieder neu in den Spielplan auf. Im Personal gibt es einige Veränderungen, so Clyde Williams als Sporting Life, Carol Brice als die Wirtin Maria sowie einige kleinere Rollen. Die Einheit in Spiel und Wirkung des Ensembles ist dicht und brisant, die Oper selbst, als Gattung ein Unikum, übt ihre vom Inhalt und von der Musik zu gleichen Teilen kommende Spannung wie am ersten Tag. William War- field (Porgy) und Olive Moorefield (Bess) sind kaum ersetzbar in ihrer psychologischen, darstellerischen und gesanglichen Leistung, so wie es kaum eine moderne Oper von größerer dramatischer Schlagkraft und unmittelbarer Wirkung geben dürfte.

„Carmen" in der Staatsoper vermittelte einen zwiespältigen Eindruck. In Lydia Marimpietri (als Gast) sa-

hen und hörten wir eine entzückende Micaela, die in ihrer kleinen Rolle sich einen großen Erfolg ersang. Anderseits war Gianpiero Mastromei (ebenfalls als Gast) als Escamillo fast ein Versager, blieb jedenfalls blutarm und blaß. Waldemar Kmentt als Don José war, alles in allem, eine gute Leistung, wenn auch zuweilen in der Höhe etwas angestrengt. Regina Resnik sang ihre Rolle als Carmen ausgezeichnet, hat auch das Temperament des Zigeunermädels vollwertig dargestellt. Tragisch: man glaubt ihr als Erscheinung die Carmen nicht mehr, wobei das sehr ungünstige Kostüm noch das übrige dazu tat. Das Theater ist nun mal eine Schaubühne, und die Augen sind, selbst mit Brillen, unbestechlich.

• Liliana Vio-Rizzardini, eine geschätzte venezianische Sopranistin, gab im italienischen Kulturinstitut in der Ungargasse einen Liederund Arienabend mit in Wien selten aufgeführten Werken von Marcello, Paisiello. Cherubini, Rossini, Donizetti und Bellini. Ennio Silvestri begleitete.

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