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„Porgy and Bess“

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George Gershwin, 1898 in Brooklyn geboren und 1937 in Hollywood gestorben, machte die Studien zu seiner einzigen vollendeten Volksoper „Porgy and Bess“ in South Carolina. Den Text schrieben Du Bose Heyward und Gershwins Bruder Ira. Mit Recht feiern die Amerikaner in diesem Werk ihre Nationaloper und zeigen sie gern bei Auslandstourneen, so vor drei Jahren in Wien, so während der abgelaufenen Spielzeit in mehreren Städten der Sowjetunion. — Musikalisch stellt das Werk eine Mischung von Broadwayjazz und italienischem Musiktheater dar. Gershwin vereinigt die Ursprünglichkeit des Folkloristen, der Naturbegabung, mit dem Raffinement eines hochgebildeten Musikers, der nicht nur den europäischen Impressionismus, sondern auch die polytonale Technik seiner europäischen Kollegen genau studiert hat. Geschlossene Nummern — Songs, Spirituals und Ballettszenen — wechseln mit freiem dramatischem Rezitativ. Sowohl diese Mischung als auch die Uebergänge von einem Genre zum andern bezeugen eine geniale Begabung, deren frühes Erlöschen die Musikwelt zu beklagen hat. — Die Handlung ist einfach und brutal. Von dem knappen Dutzend Szenen, die auf drei Akte aufgeteilt sind, spielt' die Hälfte in der Catfish-Row in Charelston. Im Mittelpunkt steht die Liebe des armen Krüppels Porgy zu der leichtfertigen Bess, die mit einem Rauschgifthändler nach New York durchgeht. Aber wichtiger und eindrucksvoller ist das Gewimmel von Typen, Szenen und Episoden, das diese drei Akte mit prallem Leben füllt. Eine Schallplattenaufnahme, auch die beste, kann davon nur eine ungefähre Vorstellung vermitteln. Wer keine Gelegenheit hat, eine Aufführung dieses in vielerlei Hinsicht einzigartigen Stückes zu sehen, dem wird die PHILIPS-Aufnahme auf drei Langspielplatten (A 01 115—117) Ersatz bieten. Die Titelpartien singen zwei hervorragende Mitglieder der New York City Center Opera: Lawrence Winters und Camilla Williams. Weitere 18 Sänger und fünf Schauspieler gehören dem Porgy-and-Bess-Ensemble an, das 1935 bei der Uraufführung mitwirkte; unter ihnen auch Hubert Dilworth. der Tänzer und Sängerstar des Musicals „Kiss me, Kate“. Lehmann-Engel ist der Dirigent, Goddard Lieberson der Leiter der Ges;un'Produktion. — Die Mappe mit den drei Platten enthält einen vollständigen Text.

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