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Auf den Kopf getroffen

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Wäre es nach den seit Monaten lancierten Meinungsumfragen gegangen, nach denen konstant eine Mehrheit der Österreicher eine Inbetriebnahme von Zwentendorf wünscht, hätten die Unterzeichnungslokale für das Volksbegehren zur Aufhebung des Atomsperrgesetzes gestürmt werden müssen.

Der Ansturm ist, trotz aller Versuche in der letzten Minute, zu retten, was zu retten ist, ausgeblieben.

Vergleicht man die Ergebnisse der beiden Volksbegehren der letzten Woche mit dem zum Schutz des werdenden Lebens, das von der Regierungsmehrheit im Parlament vom Tisch gewischt worden ist. so wird es schwerfallen, daraus einen Wunsch des Volkes abzuleiten, dem der Nationalrat entsprechen muß.

Und dabei haben sich doch die mächtigen Sozialpartner für das Pro-Kernkraft- Volksbegehren stark gemacht. Bürger Bruno Kreis-ky hat ebenso wie Wähler Anton

Benya ein Signal zu setzen versucht: Sie warfen ihre Persönlichkeit in die Waagschale für Zwentendorf -ohne Erfolg.

Vielleicht liegt das unter anderem auch daran, daß das Volk, das begehren sollte, manches nicht verstehen kann. Zum Beispiel: Warum politische Verantwortungsträger ein Gesetz aufgehoben wissen wollen, das sie selbst erfunden und begeistert mitbeschlossen haben. Und nun soll man für sie die Kastanien aus dem Feuer holen?

Wenn das Instrumentarium des Volksbegehrens nicht für die Anliegen - wie der Name schon sagt -des Volkes, sondern als Werkzeug für politische Manöver eingesetzt wird, darf sich keiner über mangelnde Beteiligung wundern.

Die Österreicher haben da ein feines G'spür gehabt und den fSchöfjNagel auf den Kopf getroffen,

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