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Raumordnung und Wohnbau

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Bei der Diskussion um die künftige Wohnungs- und Wohnbaupolitik in Österreich wurden bisher die Argumente der Familienpolitiker, Bauwirtschafter, Soziologen, Architekten und Parteifachleute intensiv besprochen. Nun hat sich mit Recht auch die Stimme der Raumplanung zu Wort gemeldet und ihre Vorbehalte und Einwände bekanntgegeben. In einer ausführlichen Denkschrift wandten sich das Österreichische Institut für Raumplanung und die Forschungsgesellschaft für den Wohnungsbau an die Öffentlichkeit,

Es ist ja wirklich erschreckend, wie sehr im österreichischen Bundesgebiet bei wichtigen Entscheidungen — die Förderung des Wohnungsbaues gehört sicherlich dazu — die räumlichen Aspekte außer Betracht gelassen werden. Milliarden privater und öffentlicher Mittel fließen dem Wohnungsbau zu, und jährlich werden durchschnittlich 3 5.000 Wohnungseinheiten neu bezogen. Nicht nur das Aussehen, sondern auch die Strukturen und Funktionen ganzer Dörfer und Städte werden dadurch wesentlich beeinflußt und umgeformt. Der Wohnraum für zehntausende Familien der Gegenwart und der Zukunft wird auf Jahrzehnte hinaus standortmäßig festgelegt. Trotzdem scheinen sich nur wenige Menschen in unserem Staate wirklich Gedanken darüber zu machen, ob diese gewaltigen finanziellen Mittel in bestmöglicher Form räumlich fixiert werden.

Mangelhafte Orts- und Gebietsplanung

Es ist gewiß lobend zu erwähnen, daß sich immer mehr österreichische Gemeinden ordentliche Flächenwidmungspläne erarbeiten lassen, da die außerordentliche Baulust ihrer Einwohner eine bestimmte räumliche Ordnung des Gemeindegebietes erforderlich macht. Dennoch sind es viel zu wenige Kommunalverwaltungen, die tatsächlich erkennen, daß zu einer guten Wohnung auch eine als angenehm empfundene Umgebung, eine ausreichende Aufschließung mit Straßen, Wasser, Kanalisation und Strom, günstig gelegene Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf sowie leicht erreichbare Erholungsflächen gehören.

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