Die Sozialwissenschaftliche Problematik der österreichischen BergbauernDie jüngsten Resultate des vom Bundesministeriums für Landwirtschaft aufgestellten Berghöfekatasters haben die allgemeine Diskussion um die Existenzfrage der österreichischen Bergbauern sowie um die Entwicklung dieser unter extremen Bedingungen arbeitenden Menschen erneut entfacht. Nach einem statistischen Wertungssystem wurde nämlich hierbei ermittelt, daß im Jahre 1960 auf dem Staatsgebiet unserer Republik beinahe 122.000 Bergbauernbetriebe existierten. Rund 30 Prozent aller österreichischen Agrarwirtschaften
Die komplexen sozialen Verhältnisse unserer Zeit treten vor allem in denjenigen Gebieten recht deutlich hervor, die auf eine lange industrielle Tradition hinweisen können. So ist es beispielsweise auch im südöstlichen Niederösterreich, im Raum der von der Schwarza gebildeten „Gloggnitzer Bucht“. Dort dehnt sich zwischen Rax und Schneeberg im Westen, dem Semmeringgebiet im Süden, dem Rand der Buckligen Welt im Olsten sowie dem Steinfeld im Norden eine bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert bestehende Industriezone aus. Die Fabriken scharen sich hauptsächlich einerseits um die
Die Begriffsverwirrung um die Rolle der Stadt Wien erreicht jedesmal dann einen Höhepunkt, wenn die nicht voraussehbaren Witterungsschwankungen eine episodische Verminderung des Trinkwasser- zuflusses hervorrufen. Sofort werden hierauf Stimmen laut, die erstaunt fragen, was Wien für eine „Weltstadt“ sei, die nicht einmal für das gesicherte morgendliche Zahnputzwasser sorgen kann.In die Vielschichtigkeit der zentralen Funktionen Wiens ist allerdings die Infrastruktur, wie beispielsweise die Wasserversorgung, kaum einzuordnen. Diese gehört vielmehr zum Aufgabenbereich der Gemeinde, ist
In letzter Zeit wird immer häufiger die Ansicht vertreten, daß der Fremdenverkehr den Notstandsgebieten in Österreich helfen könnte, ihre Wirtschaftskraft zu heben. Die durch die Natur oder in der Entwicklung benachteiligten Landesteile wären, so meint man, nur dann in der Lage, die Schwierigkeiten der wenig ertragreichen Landwirtschaft und der geringen Industrialisierung zu überwinden, wenn von der Fremdenverkehrswirtschaft her kräftige Impulse ausgingen.In diesem Zusammenhang wird erwähnt, daß gerade die schlechte Verkehrslage eine günstige Voraussetzung für den Tourismus wäre
Die intensive Beanspruchung des berufstätigen Menschen während der Arbeitszeit führt immer mehr zur Einsicht, daß neben der Produktion, dem Verkehswesen und dem Wohnen der großstädtischen Bevölkerung, auch die Erholung eine größere Beachtung erfordert. Gerade im Wiener Raum zeigt es sich, daß die verstärkte Motorisierung und die Fünftagewoche eine Umschichtung im Erholungswesen bewirkten. Während sich breite Schichten der Wiener Ausflügler in früheren Jahren mit der Erholungszone im Weichbild und in der unmittelbaren Umgebung der Stadt begnügten, da die wenig Kosten
Unter dem Eindruck des sich allmählich anbahnenden Ausbaues der ostalpinen Nord-Süd-Ubergänge sieht es so aus, als ob Niederösterreich — der „Kernraum“ unserer Republik — kein besonderes Interesse an Grundsatzfragen des Straßenverkehrs hätte. Dazu kann gesagt werden, daß das Gefühl in diesem Fall sehr täuscht. Seit 1961 sind nämlich die Landesplaner im stillen Kämmerlein eifrig dabei, die Grundlagen für ein vernünftiges Ausbauprogramm des Landes-straßennetzes zu erarbeiten.Es mag vielleicht überraschen, flaß ein verhältnismäßig regionales Problem, wie das der
In absehbarer Zeit wird die vom Nationalrat beschlossene Gemeindeverfassungsnovelle in Kraft treten und den Gemeinden mehr als bisher ein selbständiges Handeln erlauben. Gerade dieser Umstand beunruhigt aber diejenigen, die es für notwendig erachten, daß die kleingemeind- liche Struktur Niederösterreichs verbessert werden sollte. Eine gesonderte historische Entwicklung hat nämlich vor rund 110 Jahren dazu geführt, daß im heutigen Bundesland unter der Enns hauptsächlich Ortsgemeinden kleinsten Umfanges entstanden sind.Finanzwirtschaftliche und wahlpolitische Erwägungen sprechen jedoch
Bei der Diskussion um die künftige Wohnungs- und Wohnbaupolitik in Österreich wurden bisher die Argumente der Familienpolitiker, Bauwirtschafter, Soziologen, Architekten und Parteifachleute intensiv besprochen. Nun hat sich mit Recht auch die Stimme der Raumplanung zu Wort gemeldet und ihre Vorbehalte und Einwände bekanntgegeben. In einer ausführlichen Denkschrift wandten sich das Österreichische Institut für Raumplanung und die Forschungsgesellschaft für den Wohnungsbau an die Öffentlichkeit,Es ist ja wirklich erschreckend, wie sehr im österreichischen Bundesgebiet bei wichtigen
wird die Chance, das Sozialprodukt zu steigern, reduziert, wenn nicht gar das gegebene Produktionspotential ver- mindert (Kurzung des Sozialproduktes und Preisanstieg).• Die normale Folge von Lohnerho- hungen sind die nicht selten unbedacht und nur-mechanisch vorgenommenen Preissteigerungen. Ja nach der Bedeu- tung des in Frage kommenden und im Preise gestiegenen Gutes fiir die Le- benshaltung wird ein solcher Preisanstieg das eben erst erhohte Nominal- einkommen real kiirzen (Folge: Flucht in neue Lohnforderungen), oder aber der Markt leistet Widerstand. Das be- deutet dann
Als vor fünf Jahren in Wien ein internationaler Städtebaukongreß stattfand, präsentierte die Stadverwaltung der illustren Gästeschar eine bemerkenswerte Publikation, in der das Ergebnis einer umfangreichen Befragung der Wiener Bevölkerung nach ihren Wohnungswünschen zusammengefaßt war. Die mit wissenschaftlichem Rüstzeug ausgeschickten Fürsorgeschülerinnen und Studenten hatten eruiert, daß sich die Mehrzahl der aus verschiedenen Stadtteilen stammenden Befragten eindeutig für das Wohnen in den Innenbezirken, vor allem in den komfortreichen fünf- bis sechsgeschossigen Häusern
Mit zunehmender Freizeit der industriell-städtischen Bevölkerung gewinnt die Funktion der Großstadt als Erholungsstätte neben den bisher im Vordergrund gestandenen Aufgaben des Wohn- und Arbeitsortes immer mehr an Bedeutung. Schon wird die kommunale Verwaltung diesen wachsenden Anforderungen in der Weise gerecht, daß die Grünanlagen des Stadtkerns nach Möglichkeit vergrößert und verschönert werden. Damit gewinnt nicht nur die Wohnatmo- sphäre der überfüllten Stadtviertel, auch die Anziehungskraft auf die Touristen wird dadurch verstärkt.Dennoch ist diese begrüßenswerte
Wenn die Naturschützer aus ihrer passiven Rolle heraustreten und selbst zum Angriff blasen, so wird aus dem Naturschutz die Landschaftspflege.Meistens wird ja die Aufgabe dieser Menschen vollauf verkannt. Es ist gewiß nicht ihr alleiniges Ziel, aus idealistischen Gründen die Schönheit des Landschaftsbildes vor Verunstaltungen zu bewahren. Vielleicht kommen auch noch einmal die erbosten Wirtschafttreibenden darauf, daß die Vertreter des Landschaftsschutzes rationeller denken als so mancher routinierte Kaufmann. Es ist nämlich für uns alle ganz besonders wichtig, wo und auf welche Weise
Das tägliche Leben in der Großstadt läßt zumeist nur wenig Zeit übrig, sich Gedanken über die Ursachen und Gesetzmäßigkeiten der urbanen Physiognomie zu machen. So sehr ist das gewohnte Bild der Heimatstadt vertraut, daß bei vielen Menschen die kritische Stellungnahme verlorengeht. Es mußte beispielsweise erst ein Fremder nach Wien kommen, um das funktioneile Gefüge der Stadt zu durchforschen. Der Holländer Simon Nieuwoll betrachtete unvoreingenommen das nur scheinbar regellose Gefüge Wiens und konnte in einer ausgezeichneten Analyse erstmalig die räumlichen Auswirkungen des
Nach langen Jahren der Forschung legt uns das Institut für Raumplanung einen gut ausgestatteten Band vor. ln diesem Werk sind alle Ergebnisse genauer wissenschaftlicher Untersuchung enthalten, die man im Marchfeld erhalten konnte. Ebenso werden die Maßnahmen beschrieben, die auf Grund der über Struktur und Funktion dieses Landschaftsraumes erwor benen Erkenntnisse nun durchgeführt werden sollten. Insgesamt wird das Gesamtwerk als „Raumordnungsplan” bezeichnet.Bisher wurde in Oesterreich noch nie ein 1000 Quadratkilometer großer Raum eingehend nach seiner augenblicklichen Lebensordnung
Es gibt viele, die unserer Straßenbahn die Schuld an der mißlichen Lage des Wiener itraßenverkehrs geben. Zweifellos ist sie ein licht mehr recht zeitgemäßes Volksverkehrsnittel. Sie ist aber, trotz ihrer Starrheit, am we-ligsten schuld an der Verstopfung unserer Straßen. Und unsere Verkehrsnot hat noch andere Ursachen, die sich leichter beheben ließen. Wir meinen drei Wege:• Die endliche Schaffung der Tarifhoheit.• Den Ausbau des Verkehrsnetzes durch Erbauung der Schnellbahn und bessere Ausnützung ier Stadtbahn.• Schrittweise Ersetzung der Straßenbahn durch den Autobus.Solange
Der mitteleuropäische Raum zeichnet sich durch eine zunehmende Industrialisierung aus, wobei zwar der Lebensstandard der einzelnen sozialen Gruppen gehoben wird, aber nicht zu übersehende Gefahrenmomente für die landwirtschaftliche Produktion entstehen. Wir wollen hier vollkommen absehen von der gesellschaftlichen Umschichtung zuungunsten der landwirtschaftlichen Erwerbstätigen. Auch die strukturelle Sozialbranche, infolge der weitgehenden Zweckentfremdung und des Funktionswandels landwirtschaftlicher Produktionsflächen, soll nicht weiter beachtet werden. Auf die Verunreinigung der Luft
In jüngster Zeit wird Immer mehr erkannt, daß trotz der Hochkonjunktur in Mitteleuropa neben Raumeinheiten bedeutendster Produktionsintensität bestimmte Gebiete vorhanden sind, die sich wirtschaftlich passiv verhalten und im Vergleich zum durchschnittlichen Lebensstandard benachteiligt sind1. Bisher wurde diesem Phänomen von den zuständigen Wirtschaftsstellen nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen. Nun sieht man aber allmählich ein, daß wir es hier mit keiner nebensächlichen Erscheinung der Gesamtentwicklung, sondern mit einem augenblicklich primären Problem zu tun haben.