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Eine Woehe Weltpolitik

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• Bei den Kommunalwahlen in Hessen, dem ersten größeren Urnengang in der Bundesrepublik nach den Bundestagswahlen vom vergangenen Jahr, kristallisierten sich am 23. März gleich drei Sieger heraus: die „Grünen“ beziehungsweise ähnlich ausgerichteten Wählerlisten, die FDP und die CDU. Die FDP gewann 0,6 Prozent Stimmen dazu und liegt nunmehr bei 5,4 Prozent, jedoch schmälerte ihren Erfolg beträchtlich, daß sie in Frankfurt aus dem Stadtparlament hinausflog. Die CDU baute in Frankfurt ihre absolute Mehrheit aus, landesweit gewann sie 0,2 Prozentpunkte und liegt nun bei 44,8 Prozent. Eindeutiger Verlierer bei diesen Kommunalwahlen war die SPD. Sie büßte 2,2 Prozent der Stimmen ein, landesweit hat sie nun noch 39,8 Prozent. Die SPD-Niederlage hat gewiß auch mit der schweren Krise der Sozialdemokraten auf Bundesebene zu tun. Die Erfolge der „Grünen“ (1,8 Prozent) und ähnlich ausgerichteter Gruppen (7,5 Prozent) widerspiegeln die derzeit wieder relativ starke Popularität der Alternativbewegungen in der Bundesrepublik.

• Die ETA-militar, die radikalste unter den baskischen Untergrundorganisationen, setzte ihre brutale Mordkampagne gegen spanische Militärs fort. Innerhalb von drei Tagen ermordete sie zwei hohe Offiziere, Oberstleutnant Romero Rotaeche in, Bilbao und den Artillerie-Offizier Prieto Garcia in Bilbao. Die Madrider Tageszeitung „El Pais“ überden Hintergrund dieser schamlosen Morde, mit denen die ETA nur die Geduld der spanischen Streitkräfte überspannen wolle: „Das ist chemisch reiner Faschismus, ETA-militar hat sich für den militärischen Staatsstreich und die Zerstörung der Freiheit in Spanien entschieden.“

• Richard Allen, Sicherheitsberater von US-Präsident Ronald Reagan, sieht die Zukunft des atlantischen Bündnisses eher düster. In seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seiner Amts-

. Übernahme erklärte Allen, daß das „Wiederaufleben pazifistischer Gefühle“ sowie die Wirtschaftskrise in Westeuropa die Einheit der westlichen Verbündeten in der Auseinandersetzung mit der Sowjetunion gefährden könnten. Besonders kreidete Allen den Europäern an, daß derzeit wieder die „verachtungswürdige Philosophie des lieber rot als tot von vor einem Jahrzehnt“ zu hören sei.

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