Zeitungszeugnistag

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Umfassende Forschungsarbeiten offenbaren die Reichweite der Print-, Digital- und Onlinemedien.

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Umfassende Forschungsarbeiten offenbaren die Reichweite der Print-, Digital- und Onlinemedien.

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Die Ergebnisse der Media-Analyse (MA) 2023 erscheinen am Erscheinungstag dieser FURCHE. Dabei handelt es sich um eine Art Zeugnisverteilung für Zeitungen und Magazine. Seit 1965 erforscht die MA mit enormem Aufwand, wie viele Leser und Leserinnen die einzelnen Titel haben. Rund 15.000 Interviews dienen dazu. Die Kosten liegen mittlerweile bei fast drei Millionen Euro – getragen von den beteiligten Titeln, Werbe- und Mediaagenturen. Sie eint das Interesse an verlässlichen Daten. Selten wurden sie mit solcher Spannung erwartet wie am 4. 4. 2024. Denn die MA vollzieht die vielleicht aufwändigste Reform ihrer 60-jährigen Geschichte. Der digitale Info-Konsum zwingt dazu. Deshalb ermitteln die Lesermarktforscher nun erstmals nicht nur die Reichweiten für die Papierausgaben und E-Paper, sondern auch die Nutzung der Online-Auftritte. Dazu gibt es auch einen Abgleich mit der Web-Analyse (ÖWA), der wichtigsten Erhebung für Internet-Angebote. Die teilnehmenden Titel können dann eine Markenreichweite ausweisen (CMR, der Cross Media Reach). Das wird kein komplett neues Bild der Medienlandschaft zeichnen, könnte aber Positionen verschieben. So war bisher schwer nachvollziehbar, wie Der Standard gemäß seiner Auflage auf Papier und E-Paper nur Zehnter des Dutzends Tageszeitungen ist (bloß vor den Vorarlberger Blättern), seine Reichweite laut MA aber die viertgrößte nach Krone, Kleine und Heute sein sollte. Diese Überbewertung dürfte vor allem digitaler Stärke geschuldet sein. Solche Irritationen sollte die Markenreichweite verhindern.

Langfristig wäre es für alle Medien wichtig, ihre Nutzung auch in einer gemeinsamen Studie abzubilden statt nur via MA, ÖWA, Teletest und Radiotest. Die MA war früher schon solch ein Sammelort. Sie sollte es wieder werden. Als vertrauensbildende Maßnahme – zwischen den Medien und zum Publikum.

Der Autor ist Medienberater und Politikanalyst.

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