6947440-1983_50_05.jpg
Digital In Arbeit

Gesundheit & Ökonomie

Werbung
Werbung
Werbung

Das Gesundheitswesen ist teuer. Viele meinen, die Grenzen der Finanzierbarkeit seien erreicht. Werden aber die knappen Mittel richtig verwendet? Wäre nicht manch teure Behandlung vermeidbar?

Vier Faktoren, so eine kanadische Untersuchung, beeinflussen unsere Gesundheit: die Umwelt zu 24 Prozent, die Humanbiologie (also Konstitution und genetische Disposition) zu 29 Prozent, Lebensweise und Konsumverhalten zu 37 Prozent sowie das Gesundheitssystem (die kurative Medizin) selbst zu (nur!) zehn Prozent.

Und welche Gelder werden für diese Bereiche aufgewendet? Nur 1,2 Prozent der öffentlichen Mittel für die Umwelt, 6,9 Prozent für den Bereich Humanbiologie, lediglich 1,9 Prozent für Gesundheitsinformation und Gesundheitserziehung — dafür 90 Prozent für das herkömmliche Gesundheitssystem.

Für Österreich fehlen vergleichbare Daten. Diese zu erfassen und laufend Fragen des Gesundheitswesens wissenschaftlich interdisziplinär zu behan deln, hat sich nun die „österreichische Gesellschaft für Gesundheitsökonomie“ vorgenommen. Neben der Apotheker- und Ärztekammer beteiligen sich daran Industrie sowie die Vereinigung der Gesundheitsberufe und der Pharma-Unternehmen.

Die Gesellschaft will keine Politik machen, sondern der Politik nur Vorschläge liefern, wie man mehr mit und aus dem Geld machen kann. „Mehr Effektivität und Effizienz“ heißt für Hu go Husslein, dem ehemaligen Vorstand der Zweiten Wiener Universitätsklinik, die Parole, die er nun als Vorsitzender verfolgt: „Im Alter wird man eben sparsamer.“ Und in diesem Sinn will er auch auf seine jüngeren Kollegen künftig einwirken.

Die Gesellschaft will nicht nur die Steuermittel besser verwendet wissen, sie will auch — wohl ein österreichisches Kuriosum — den Steuerzahlern nicht zur Last fallen: „Wir wollen für unsere Arbeit keine öffentlichen Zuschüsse.“

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung