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„GLOCKNERBILANZ“

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Der Tourist, der sich auf den Großglockner

„quält“ und sich eventuell über die bezahlte und seiner Meinung nach viel zu hohe Maut ärgert, hat meist keine Ahnung davon, welche Arbeit hinter der Erhaltung der Groß-

glockner-Hochalpenstraßen steckt.

Einen kleinen Begriff kann man sich machen, wenn man den nun aufgelegten Rückblick der GROHAG (Groß-glockner-Hochalpenstraßen-AG) liest. Allein die Frühjahrsschneeräumung würde in das „Buch der Rekorde“ passen: 600.000 Kubikmeter Schnee wurden geräumt und dabei entspricht dies nur dem Rahmen der vieljährigen Durchschnittsmenge. Bei Beginn der Räumung wurde eine maximale Schneehöhe von 9,30 m festgestellt Anfang Mai 1977 war die Frühjahrsschneeräumung auf den Großglockner-Hochalpenstraßen soweit fortgeschritten, daß die Groß-glocknerstraße für die Durch-

fahrt zwischen den Bundesländern Kärnten und Salzburg für den allgemeinen Verkehr freigegeben werden konnte. Mitte Mai war auch das letzte Stück vom Parkplatz „Glockner-Haus“ bis zur Franz-Josephs-Höhe geräumt und damit waren die Hochalpenstraßen in ihrer Gesamtlänge für den Verkehr wieder benutzbar.

Insgesamt waren die Groß-glockner-Hochalpenstraßen im Jahr 1977 an 193 Tagen für den allgemeinen Verkehr zwischen den Bundesländern Salzburg und Kärnten frei. Als Neuerung wurde ab Beginn der Fahrsaison 1977 den Omnibusunternehmungen erstmals eine Punkte-Karte angeboten, die für die Großglock-ner-Hochalpenstraßen, die Felbertauernstraße und die Scheitelstrecke der Gerlösstraße Gültigkeit hat. Diese Punkte-Karte (40- und 100-

Punkte-Karte) hat sich sehr gut bewährt und wird von jenen Reiseveranstaltern und Omnibusunternehmen, die mehrere Fahrten über die Großglock-ner-Hochalpenstraßen durchführen, gerne verwendet

Interessante Details ergeben sich auch aus einer Nationen-Frequenzvergleichsstatistik: während der Inländer wieder häufiger die Hochalpenstraßen frequentierte (hier wurde eine Zunahme gegenüber 1976 von 4,5% verzeichnet) hatte auch der Besucherrückgang der Gäste aus der Bundesrepublik Deutschland hier seinen Niederschlag. Jedoch gibt man sich im Hinblick auf dieses Jahr optimistischer, was auf Grund des derzeitigen Zuwachses der Buchungsraten in den deutschen Reisebüros ge-rechtferigt scheint.

In diesem Jahr ist die Fort-

führung der bereits begonnenen Bauvorhaben mit einem Gesamtaufwand von rund 11 Millionen Schilling vorgesehen. Die Erhaltung der Straßen wird wieder einen Betrag von rund 15 Millionen Schilling erfordern. Auf Grund dieser angespannten Kostensituation sind heuer neue Bauvorhaben nur in geringem Ausmaß mit einem Aufwand von rund zwei Millionen Schilling geplant. Bei der Erwartung der Steigerung der Besucherzahlen zeigt man etwas weniger Optimismus. Hier kann eine Erhöhung nur eintreten, wenn das Wetter „mitspielt“. Auch ist durch die Erhöhung der Verkehrswege durch die Alpen und der zunehmenden Motorisierung kaum eine Gästesteigerung zu erwarten. Die jährliche Besucherzahl dürfte sich für die nächste Zeit bei etwa 280.000 Fahrzeugen bewegen.

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