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Hispanisches

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Seitdem es in Spanien ein bourbo-nisches Regime gibt — und das Franco-Regime ist in einer gewissen Art die Fortsetzung desselben — haben die verschiedenen Nationen wie Katalanen, Basken und Galicier keinerlei nationalen Rechte. Das ganze Land wird kastilisch regiert, obwohl die Kastilier nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Seit jeher haben die Basken, die das nördliche Spanien bewohnen viel unter nationaler Unterdrückung zu leiden. Sie sind ein rätselhaftes Volk, dessen Herkunft bis heute noch nicht geklärt ist. Sie sprechen! eine Sprache,die nur derjenige beherrscht, der sie als Kind bereits gelernt hat. Berühmt wurden sie in der ganzen Welt durch ihre Kopfbedeckung, die Baskenmütze, die überall getragen wird. Ein Mitglied dieses Volkes erlangte Weltruhm: der Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola. In ihrem Gebiet liegt Santiago de Compostella, einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt und im Mittelalter neben Jerusalem vielleicht der allerbesuchteste. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts trugen die Kanoniker der Kathedrale von Santiago sogar den Titel „Kardinal“. In ihrem Gebiet liegt auch der Badeort San Sebastian, in dem immer der königliche Hof und die Ministerien die Sommerzeit verbrachten, um der Madrider Gluthitze zu entgehen. Mit Leidenschaft haben die Basken immer wieder für ihre Freiheit und ihre Rechte gekämpft. Da sie im Franco-Regime mit einem gewissen Recht eine Fortsetzung auf der Seite der Gegner Francas. Erst vor kurzem wurde ein baskischer Bischof vom Franco-Regime verhaftet, weil er für die Rechte seines Volkes eingetreten war. Es ist deshalb ein großer Verdienst des Verlages Hofmann & Campe in Hamburg, die bekannte Merian-Reihe herausgibt, das er in einem eigenen Heft sich der Darstellung der Geschichte, der Landschaft, der Kultur dieses rätselhaften Volkes widmet. Damit wird diesem Volk in seinem Kampf um seine Rechte sicherlich geholfen. (143 Seiten, drei Karten, 99 Abbildungen.)

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