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Judendrama Polens

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Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war jeder zehnte Pole ein Jude. Zu Beginn des Warschauer Ghettoaufstands im April 1943 lebten von diesen 3,5 Millionen polnischen und weiteren 700.000 nach Polen deportierten Juden nur noch 300.000. Als der Aufstand erlosch, waren es wieder um 56.000 weniger.

Ihr Schicksal beschreibt in einem neuen Buch der bekannte polnische Schriftsteller Wladys-law Bartoszewski, Widerstandskämpfer mit katholischem Gewissensbefehl. Er zitiert auch aus vielen Quellen, die machtvoll demokratische Länder Westeuropas ob ihrer Mitschuld durch Nichtstun anklagen. Das passive Zuschauen der meisten Österreicher war wahrlich kein isolierbares Phänomen.

Viele Polen aber haben nicht zugeschaut. Schätzungsweise 2000 bis 3000 polnische Familien haben Juden versteckt; die Zahl barmherziger Mitwisser muß mindestens 40.000 betragen haben. Dieser Unterschied ist unser Schicksal.

UNS EINT VERGOSSENES BLUT. Von Wladyslaw Bartoszewski. Fischer-Verlag, Frankfurt 1987. 299 Seiten, 36 Abb.. Ln., öS 297.-.

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