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Kind und Tod

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Die amerikanische Kinderärztin Frances Sharkey, selbst Mutter von sechs Kindern, berichtet in ihrem Buch „Geschenk zum Abschied" von ihren bitteren Erfahrungen mit sterbenden Kindern: kleinen Patienten, die meistens in der anonymen Atmosphäre von Spitälern, ihr kurzes Leben beenden müssen.

Frau Sharkey hat während ihrer Studien- und Assistentenzeit in Spitälern gelernt, der Arzt solle Distanz zu seinen Patienten, auch den Kindern unter ihnen, aufbauen, um sachlich die Krankheit besser beurteilen zu können.

Durch persönliche Erfahrungen, besonders durch die ausführlich erzählte Geschichte des kleinen David, der an Leukämie leidet, anscheinend geheilt wird und dann einen tödlichen Rückfall erleidet, kommt die Autorin zu ganz anderen Erkenntnissen. Sie lernt den Tod als Teil des Lebens annehmen, und daß man einem Sterbenden die besten Möglichkeiten schaffen muß für seinen Abschied aus der Welt.

Aus diesem Grund sorgt sie dafür, daß David daheim sterben darf, in der ihm vertrauten Umgebung.

Eines der wesentlichsten Bücher, die ich je gelesen habe. Keine Verharmlosung der Ängste und Schmerzen, die der Tod eines Kindes auslöst, und doch hilfreich durch die Annahme des Geschehens, und den Einsatz, alles zu tun, was man in solchem Fall tun kann.

GESCHENK ZUM ABSCHIED. Von Frances Sharkey. Zsolnay Verlag, Wien 1983. 236 Seiten, geb., öS 195,-.

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