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Ein Hoffnungszeichen

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Durra, wir haben ihn, den Nationalpark Donau-Auen! Sonntag haben Wien, Niederösterreich und der Bund einen Staatsvertrag zu seiner Errichtung unterschrieben. In Hainburg, wo vor zwölf Jahren die Bau-Holz-Gewerkschaft ultimativ die Errichtung des Kraftwerks und die Verjagung der Au-Besetzer gefordert hatte, spielte diesmal die Feuerwehr-Kapelle auf. Die Donau darf nun unterhalb der Freudenau weiterfließen, ein Stück Naturlandschaft bleibt halbwegs erhalten. Ehrlich gesagt, ich freue mich darüber.

Das Ereignis ist ein Hoffnungszeichen. Im Rückblick auf die Jahre seit der Konfrontation in der Au wird erkennbar, daß sich in Umweltfragen doch einiges bewegt hat. Daß es Alternativen zur herkömmlichen Energiepolitik gibt, ist mittlerweile Allgemeingut. Auch wenn - siehe Lambach -manche Gremien der E-Wirtschaft noch am Alten hängen, kommt doch Bewegung in die Energiepolitik. So stellte Verbund-General Hans Haider kürzlich fest, aus heutigen Sicht würde man das Kraftwerk Freudenau nicht mehr bauen.

So nährt die Vertragsunterzeichnung immerhin die Hoffnung, daß ein Engagement für zukunftsträchtige Anliegen sich vielleicht doch auszahlt - auch wenn es mühsam ist, viele Rückschläge, viel Frust bringt. Das haben die vielen Einzelinitiativen gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf, das Kraftwerk Hainburg oder für den Einsatz von Alternativ-energie, für Verkehrsberuhigung oder für eine verbesserte Müllentsorgung und Luftreinhaltung bewiesen.

I Jie Politiker sind nun einmal nicht die Vordenker, als die sie sich gerne präsentieren, aber ab und zu reagieren sie auf 1 )ruck. Ihn in wichtigen Fragen zu erhalten - nicht nur in Sachen Umwelt —, ist die Chance und die Herausforderung für den Bürger in der Demokratie.

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