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Macht des Koran

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Der Koran ist heute auch unser Schicksal: Die „Re-IslamiSie- rung“ der Länder Nordafrikas und des Vorderen Orients, die starken islamischen Gruppen, geschlossene Gesellschaften in Westeuropa (allein in der Bundesrepublik Deutschland leben mehr als 1,5 Millionen Muslime), der Kranz der Moscheen von England bis Wien und Rom bezeugen eine Präsenz, die heute „das Abendland“ überschattet.

Woher mag es kommen, daß der Koran auf uns fremder wirkt als die heiligen Schriften der Inder, der Chinesen, selbst der nordamerikanischen Indianer, soweit sich überhaupt Aufzeichnungen finden?

Die Unheimlichkeiten des Koran: Der Göttinger Professor für Arabistik, Tilman Nagel, legt Auswahl-Texte aus dem Koran vor, reich dokumentiert. Gottesbild, Menschenbild, das göttliche Gesetz; im Eingang „Der Koran als Literaturdenkmal“ und „Der Koran und die Geschichte“.

In das Sammelwerk der kora-, nischen Schriften sind viele jüdische und christliche Elemente eingeschmolzen worden: sie wurden im Seelenreich, das der Koran geschaffen hat, schier total verwandelt.

Christliche Theologen treffen sich heute mit islamischen Kollegen — ein verdienstliches Unternehmen —, wenn hier auch von einer Kollegenschaft ohne Kollegialität gesprochen werden kann.

Ungeheure Exklusivität des Koran: „Ewig unveränderliche Gültigkeit“ - Dogma der muslimischen Theologen. Anempfindung an den Koran? Unsinnig, in muslimischen Augen: totale Unterwerfung wird verlangt. Bis zum letzten Gericht.

DER KORAN. Einführung, Texte, Erläuterungen. Von Tilman Nagel. C. H. Beck Verlag, München 1983. 380 Seiten, Ln., öS 364,80.

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