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Neue Besinnung

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An theologischen Streitschriften ist heut kein Mangel. Sie gehören auch zur Neubesinnung, wo aber findet der Aufgeschreckte, der Suchende, der an vielen Werten und Wahrheiten Verzagende klare Antworten? Keine auch noch so verfeinerte Traktätchenweisheiten, keine durch eine jahrhundertelange Routine abgegriffenen und tatsächlich längst unglaubwürdigen Formulierungen. Auch der neue Jordan geht brennende Fragen direkt an. Nicht sensationelle Formulierungen, gar schockierende, nichts von intellektuell hochgestochener Theologie. Der Verfasser, jahrzehntelang an vorderster Stelle des Weltrundfunks tätig, kennt die Menschen und weiß wie man sie anspricht.

Neue Besinnung auf den Glauben als Frucht des Zweiten Vatikanums, die einzelne Glaubenswahrheit aus der Schrift neu gesehen an eine heutige Wirklichkeit gerückt und damit aus kindlichen Vorstellungen gelöst. Aus der Fülle des an sich schmalen Bandes seien nur die Gedanken über das Jenseits, die „Fortsetzung des irdischen Daseins“, herausgehoben, die Überwindung der noch immer im Vordergrund stehenden stereotypen Gottesvorstellungen, das Geheimnis der Bosheit, die Überwindung des Irrtums, im natürlichen Lebenswillen der Geschöpfe bereits Sünde zu sehen. Duldsamkeit, Mitmenschlichkeit führen bis an die Mystik heran. Die Sprache aber bleibt klar und auch für den durch alle möglichen Theorien und Philosopheme zerrissenen Zeitgenossen brauchbar. „Wenn der Mensch Gott glaubend sucht, so ist er auf dem Weg zu Gott, und Gott ist auf dem Weg zu ihm.“

„VOM INNEWERDEN GOTTES.“ , Von Placidus Jordan OSB. Josef Knecht, Frankfurt/Main. 124 Seiten,] DM 12.80.

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