7056983-1991_22_03.jpg
Digital In Arbeit

Noch kein Friede für Äthiopien

Werbung
Werbung
Werbung

Die von den USA in London zusammengetrommelten äthiopischen Befreiungskämpfer und die Vertreter der Post-Mengistu-Regie-mng sind unter dem Anspmch angetreten, eine friedliche Zukunft dem seit Jahrzehnten von Bürgerkrieg und Hungersnot geplagten ostafrikanischen Land zu sichern.

Dies ist von der ersten Minute an ein unsicheres Unterfangen. Hat doch die Regiemng Äthiopiens verlauten lassen, die Verhandlungen sofort zu stoppen, sollten die „Rebellen” Addis Abeba einnehmen. Und das ist am Dienstagmorgen erfolgt.

Was jetzt weiter geschehen soll, hängt in erster Linie von der Haltung der USA ab. Und diese könnte sich nicht gut für die Unabhängigkeit Eritreas auswirken. Die „Rebellen” lehnten sich immer an arabische Mächte, besonders an den Irak an. Das war und ist der Weltmacht ein Dom im Auge.

Auch Israel, das finanziell und militärisch sowieso immer den geflohenen Mengistu unterstützte, um die Falaschen freizukaufen- man kann also doch mit einem Despoten Geschäfte machen! -, fürchtet mit einem unabhängigen Eritrea einen „arabischen Ring” um das Land. Jetzt auf einmal wird Äthiopien zu einem strategisch wichtigen Punkt für eine Weltmacht und Israel.

Die gigantischen Anstrengungen Israels, 15.000 Falaschen auszufliegen, zeigen außerdem, wie humanitäre Probleme gelöst werden könnten, wenn nur der Wille dazu vorhanden ist. Aber ein Äthiopien im Würgegriff des Diktators gefährdete die Ordnung der Region nicht - selbst auf Kosten Hunderttausender. Aber das waren ja nicht die eigenen Leute.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung