6985840-1986_26_01.jpg
Digital In Arbeit

„Ohne uns, Herr Grass?“

Werbung
Werbung
Werbung

Günter Grass geht ins Exil. Aus Enttäuschung, weil „wir engagierte Künstler und Intellektuelle derzeit in der Bundesrepublik auf verlorenem Posten stehen“. Aus Verzweiflung, weil ihm seine Partei, die SPD, nicht mehr zuhören will. Ein Jahr in Kalkutta soll helfen, Distanz zu gewinnen zu einer Öffentlichkeit, die so wenig Resonanz zeigt auf seine Warnungen und seine Kritik.

Die Antwort von Günter Grass müssen wir akzeptieren. Niemand hält ihn auch zurück.

Auch hierzulande gibt es verwandte Geister des Schriftstellers. Künstler, Intellektuelle, die sich für Frieden, Freiheit und Umwelt engagieren. Sich mitunter vor einen politischen Karren spannen lassen. Und die mit Kritik nicht sparen arCdenen, die sich nicht belehren lassen wollen oder gar anderer Meinung sind.

Kämpfer wie Günter Grass unterliegen einem Irrtum. Sie verwechseln intellektuellen Einfluß mit politischer Macht. Vergessen, daß ihr öffentliches Engagement nicht Verschmelzung mit der Tagespolitik bedeuten muß. Wir werden ein Jahr ohne Grass leben müssen. Kann er es ohne uns?

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung