Gutes Geld fiir gute Banker

Geld ist ein Machtinstrument. Die Idee, die Macht des Geldes gezielt einzusetzen, kommt neuerdings unter dem Überbegriff „Green Money” nicht von Erz-kapitalisten, sondern von sozial und ökologisch besorgten Menschen, die mehr als nur gute Zinsen für ihr Geld wollen. Sie verlangen, daß die Ethik zum vierten wesentlichen Investmentkriterium gemacht wird.

Ertrag, Sicherheit, Liquidität sind die drei ehernen, klassischen, die traditionellen, in allen Finanzlehrbüchern gleich auf den ersten Seiten angeführten Kriterien, nach de-

Was machen die Banken eigentlich mit unserem Geld? wfjxgartn'ea nen man Geld investiert. In die Sprache des heimischen Spa-refrohs, des Büchelsparers, übersetzt heißt dies, wieviel Zinsen bekomme ich, wie sicher ist die Bank und wann kann ich mein Geld wieder zurückhaben, wie lange ist mein Kapital zeitlich gebunden?

Keinen einzigen Gedanken und kein Wort im Gespräch am Bankschalter „verschwendet” der österreichische Sparer - noch - hinsichtlich der Frage: Wird mein Geld sozial verantwortlich und umweltverträglich angelegt?

Selbst ultragrüne umweltbesorgte Rettet-die-Welt-Men-schen, die jedes Plastiksackerl und jedes Glasflascherl zum entsprechenden Müllcontainer tragen, weil sie etwas Gutes tun möchten, haben ihr Gehalts-, Studenten- oder Pensionskonto samt Sparbuch bei einem Geldinstitut, dem sie noch nie die Gretchenfrage gestellt haben: Was tust du eigentlich mit meinem dir anvertrauten Vorsorgegroschen?

Daß die Bank nur Zinsen zahlen kann, wenn sie das ihr anvertraute Geld „arbeiten” läßt, also an Kreditnehmer verborgt und in Wertpapiere investiert, ist den meisten Spa-refrohs bekannt und einsichtig. Besorgt sind die Büchelsparer eigentlich nur, daß jene, die von den Banken das Geld der Sparer erhalten, dieses auch brav wieder zurückzahlen (siehe Seite 12).