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Lehrreicher Vergleich

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Inzwischen hat der deutsche Verkehrsminister Leber im Dezember vergangenen Jahres auf eine Anfrage im Bundesrat auch mitgeteilt, daß das Autobahnnetz auf 10.000 km Länge ausgebaut werden müsse, und daß man dafür etwa 20 Jahre benötigen werde.Hier gleichen sich also die Bilder. Vergleicht man indes den Motorisierungsgrad (BRD: 12 Mio. Pkw, Österreich: 1 Mio. Pkw) und die Erwartungen über die Verkehrsentwicklung — für 1980 rechnet man in Deutschland mit 19 Millionen Pkw-Einhedten —, so erscheinen uns die Ausbauwünsche der Bundesrepublikaner im Vergleich zu den österreichischen Plänen eher bescheiden. Ähnlich ist das Bild bei den Straßenbauinvestitionen, sieht doch der Finanzplan für deutsche Bundesfernstraßen Kreditmittel von 3975 Millionen Deutsohe Mark im Jahre 1969 und 4425 Millionen Deutsche Mark im Jahre 1970 vor. Österreich investiert demgegenüber im heurigen Jahr 4,6 Milliarden Schilling, wobei die jährliche Zuwachsrate etwa 10 Prozent beträgt. Im Jahre 1970 wird Österreichs Straßenbauetat demnach knapp über der 5-Milliar-den-Grenze liegen. Trotz des gigantischen Verkehrsaufkommens und des wesentlich größeren Straßennetzes investiert die Bundesrepublik also knapp sechseinhalbmal soviel wie Österreich. In der Relation betrachtet sind demnach die österreichischen Anstrengungen um bessere Straßen höher zu bewerten. Zu Minderwertigkeitskomplexen besteht für den österreichischen Kraftfahrer, der den Straßenbau über die Bundesmineralölsteuer finanziert, also absolut kein Grund.

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