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Über die Praxis

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Karl Jaspers, um den es längere Zeit stiller geworden war, scheint neu entdeckt zu werden. Zumindest die Neuauflage vieler seiner Schriften ist ein untrügliches Zeichen dafür, daß dieser „Existenzphilosoph" wiederum von den Wellen des Zeitgeistes nach vorne gespült wird.

„Wahrheit und Bewährung" umfaßt auch nahezu ewig aktuelle Themen: von der „Idee des Arztes" über das Problem des

Friedens, den Grenzen pädagogischen Planens bis hin zur Frage des politischen Handelns macht Jaspers deutlich, daß die Philosophie keine weltfremde Angelegenheit für Seminardiskussionen ist, sondern in der Alltäglichkeit unseres Daseins ihren Platz hat.

Die Offenheit der Vernunft bildet gleichsam das zentrale Motiv, das alle Überlegungen zu konkreten Problemen durchzieht. So lesen sich etwa Jaspers Ausführungen zur Stellung des Arztes wie eine aus der Bewährung der Wahrheit stammende Medizinische Ethik.

Ebenso sind seine Überlegungen zum Frieden, der zutiefst an die Freiheit gebunden bleibt und sich wiederum nur aus dem Horizont der Wahrheit erschließen kann, von höchster Aktualität.

Zwei dem Band beigegebene autobiographische Aufsätze zeigen den Ursprung von Jaspers' existentiellem Philosophieren auf.

WAHRHEIT UND BEWAHRUNG. Philosophieren über die Praxis. Von Karl Jaspers. Piper-Verlag, München 1983. 216 Seiten, kart., öS 76,50.

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