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Philosophie und Philosophen

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Die großen Philosophen. Von Karl Jaspers. I. Band. Verlag Piper, München. 968 Seiten.

Es ist ein bedeutendes Unternehmen, mit dem Jaspers hervortritt: neben der Bemühung um die Logik, parallel und als gegenseitige Stütze, eine Weltgeschichte der Philosophie zu bearbeiten. Mit dem ersten Band der „Großen Philosophen“ zeigt Jaspers, wie er sich diese für einen einzelnen Menschen kaum zu leistende Aufgabe gedacht hat und wie er sie löste. Es geht nicht um Vollständigkeit des Materials, sondern um das aus großen Beispielen erläuterte Grundschema der Philosophiegeschichte. Daran soll der £inn für das anscheinend Auseinandertreibende der Philosophen geschult und zugleich der Blick geöffnet werden für das, was in einem Zeitalter wesentlich und denkerisch wichtig war. So wird hinter den abstrakten Gedanken das Geschichtliche selbst fühlbar — jenes im, Denken schöpferische Leben, das Orient und Abendland in gleicher Weise angeht und einigt. — Im vorliegenden Band sind „die maßgeblichen Menschen“ behandelt: Sokrates, Buddha, Konfuzius, Jesus; dann „die fortzeugenden Gründer des Philosophierens: Plato, Augustin, Kant“; und als letztes die „aus dem Ursprung denkenden Metaphysiker: Anaximander, Heraklit, Parmenides, Plotin, Anselm, Spinoza, Laotse, Nagarjuna“. Die großangelegte Einleitung enthält eine Untersuchung 'über das Wesen der „Größe“ und die Darstellung der angewandten Methode. — Eine Geschichte der Philosophie, die belehrt, anregt und wie ein spannender Roman wirkt, dessen Fortsetzung man ungeduldig erwartet.

Philosophie der menschlichen Konflikte. Von

Nicola Abbagnano. Eine Einführung in den

Existenzialismus mit einem Beitrag von Ernesto Grassi: „Was ist Existenzialismus?“ rororo (Rowohlts deutsche Enzyklopädie, Band 43). 134 Seiten. Preis 1.90 DM.

Zur Orientierung über das, was man „Existenzialismus“ nennt, geben Abbagnano und Grassi in diesem rororo-Bande einen originellen Beitrag: aus der Entstehung dieser philosophischen Haltung (Husserl, Heidegger, Jaspers) in die italienische Mentalität übertragen und neu gedacht, wird uns vieles klarer, als es in den uns bekannteren Schriften ist. Der Abstand im Raum und in der Zeit sind hier offenbare Vorteile. Der vorliegenden Publikation sind längere Partien von Texten aus Kierkegaard und Heidegger angeschlossen. Ein nach existenzphilosophischen Autoren gegliedertes Literaturverzeichnis rundet das Büchlein ab — zum mitdenke-rischen Beginn wie zur Weiterarbeit geeignet.

Philosophie und Welt. Von Karl Jaspers. Reden und Aufsätze. Verlag Piper, München. 404 Seiten.

Es ist dem Piper-Verlag zu danken, daß er vierzehn verstreut erschienene Publikationen von Karl Jaspers gesammelt herausgebrächt hat. Sie enthalten Darlegungen des Philosophen über Philosophie, philosophische Soziologie, Religion, über den Arzt, über Lionardo (ein Meisterstück!) und die 1956 geschriebene „Philosophische Autobiographie“ — letztere ist ein „Bekenntnis“, das ebenso bescheiden wie selbstkritisch ist.

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