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Verwandtschaft

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Am Neujahrstag 1911 besuchte Wassily Kandinsky in München ein Konzert. Zu hören waren Kompositionen von Arnold Schönberg.

Kandinsky war von dieser Musik tief beeindruckt. Er schrieb dem „Sehr geehrten Herrn Professor“ in Wien einen Brief, um diesem seine „Sympathie auszudrücken“.

Das war der Beginn einer Bekanntschaft, die Hans Heinz Stuckenschmidt, der Biograph Schönbergs, als „eine der bemerkenswertesten Konstellationen am Firmament des 20. Jahrhunderts“ bezeichnete. Und tatsächlich: Es ist faszinierend, die geistige Verwandtschaft in dieser auch zeitlichen Parallele der künstlerischen Entwicklung festzustellen, die besonderen Beziehungen zwischen dem Begründer der atonalen Musik und dem der abstrakten Malerei erkennen zu können.

Die Korrespondenz, die Kandinsky und Schönberg zwischen 1911 und 1914 miteinander geführt haben, stellt das wichtigste Dokument dieser Bekanntschaft dar. Die Kunsthistorikerin Jelena Hahl-Koch hat den Briefwechsel aufgearbeitet. Sie legt das Material vor, das allzugewagte Interpretationen auch als solche erscheinen läßt: Kandinsky wollte nicht Musik malen, und Schönberg war kein abstrakter Maler.

ARNOLD SCHONBERG - WASSILY KÄNDINSKY. Briefe. Bilder und Dokumente einer außergewöhnlichen Begegnung. Hrsg, von Jelena Hahl-Koch. Residenz-Verlag, Salzburg 1980. öS. 495,-.

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