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Wie wird Kafka heute verstanden?

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„Was bleibt von Franz Kafka? Ergebnisse und Möglichkeiten der Kafka-Interpretation“ hieß das Symposion, das vom 16. bis 19. Mai in Wien zu Ehren des vor hundert Jahren in Prag geborenen Dichters stattfand.

Weder Kosten noch Mühen wurden gescheut, vierzehn international bekannte Kafka-Kenner aus aller Welt ins Palais Palffy zu holen. Obwohl Symposionsleiter Wolfgang Kraus zwar versicherte, „daß wir kein Konzil über die Exegese der Schriften Kafkas sind“, so entstand dennoch sehr oft der Eindruck, daß die Referenten einerseits an ihren Fachkollegen, andererseits an den Zuhörern vorbeiredeten.

Mit Symposien ist das so eine Sache. Meist werden Referenten um teures Geld vor ein elitäres

Insider-Publikum geladen, die wissenschaftlichen Beiträge erscheinen ein halbes Jahr später in Buchform. Auch dieses Kafka- Symposion wird davon nicht verschont bleiben.

Der Sinn von Symposien ist in Erinnerung zu rufen. Im konkreten Fall: Kafka oder die Referenten? „Wir haben über Kafka viel gesprochen und ich hoffe, er wird es uns verzeihen“, konnte der erstaunte Zuhörer vom Diskutantenpodium hören. Und konnte nur mehr staunen über so viel wissenschaftliche Ehrlichkeit.

Aber Kafka kann sich ja nicht mehr wehren. Auch nächstes Jahr nicht, wo sein 60. Todestag gefeiert wird.

R.I.P., lieber K.

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