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Bricht die spitzenmedizinische Versorgung in Österreich zusammen? Nach den Meldungen honoriger Universitätsprofessoren in diesem Sommer könnte man es glauben. Dennoch ist Skepsis angebracht: Wer auch immer einige Zeit im Ausland lebte und dort vielleicht Patient war, singt danach das Loblied auf die heimische Medizin. Sie ist relativ leicht zugänglich, kennt keine Altersgrenzen und keine Ausschließungsgründe für Behandlungen.

Aber wie in vielen anderen Staaten kämpft man auch bei uns mit der ethisch unlösbaren Frage: Können und sollen wir alles, was technisch machbar ist, auch bezahlen? Ist jede Innovation sinnvoll? Die Pharmawirtschaft ist logischerweise kein karitativer Verein - und viele der neu auf den Markt kommenden Pillen sind in Wirklichkeit gar nicht besser als die alten, die billiger sind, weil ihre Patentfrist abgelaufen ist. Daneben gibt es auch neue, hochwirksame, sauteure Präparate. Wenn sie der Patient aus bürokratischen oder Spargründen (noch) nicht verschrieben bekommt, kann er sich dagegen kaum wehren - weil er es nämlich in der Regel gar nicht erfährt.

Es fließt sehr viel Geld in die Medizin. Ob es denn in Summe genug ist oder manchmal falsch eingesetzt wird, lässt sich nur schwer feststellen.

Gesundheit, (Über-)Leben ist unser höchstes Gut, der Tod muss sich quasi wegbehandeln lassen. Das setzt logischerweise auch die Mediziner unter Druck. Wobei es die Ärzteschaft leicht hat, öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Es macht allen Angst, wenn es angeblich zu wenig Geld für Medizin gibt - noch weit mehr, als in Bereichen wie Arbeitsmarkt oder Bildung. Umso verantwortlicher müssen Ärzte mit Alarmrufen umgehen. Doch diesen Eindruck konnte man in letzter Zeit nicht immer gewinnen.

Die Autorin ist Innenpolitik-Ressortleiterin der "Presse".

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