Der UNO-Sicherheitsrat

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Der Sicherheitsrat ist eines der sechs Hauptorgane der Vereinten Nationen und kann als einziges Gremium der uno für die Mitgliedsstaaten verbindliche Entschlüsse fassen. Sein Ziel ist es gemäß der Charta der Vereinten Nationen, "den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren". Ursprünglich bestand der 1945 gegründete Sicherheitsrat aus fünf ständigen Mitgliedern: China, Frankreich, der udssr, Großbritannien und den usa - und sechs nichtständigen Mitgliedern.

Zwei ständige Mitglieder haben in der Zwischenzeit gewechselt: 1971 wurde die Republik China (Taiwan) unfreiwillig von der Volksrepublik China abgelöst. An die Stelle der udssr trat Russland. Die Zahl der nichtständigen Mitglieder liegt mittlerweile bei zehn - sie sind für zwei Jahre gewählt, wobei Kontingente aus verschiedenen Regionen der Welt vorgeschrieben sind. Jedes Jahr wechseln fünf der nichtständigen Mitglieder. Der Vorsitz rotiert monatlich entsprechend der alphabetischen Reihenfolge der Staaten.

Für die Beilegung schwelender oder eskalierter Konflikte kann der Sicherheitsrat Handlungsempfehlungen an die Generalversammlung aussprechen, Sanktionen verhängen und friedenserhaltende Militäreinsätze verordnen.

"G4" gegen "Coffee Club"

Im Sicherheitsrat haben die Mitgliedsstaaten je eine Stimme. Entscheidungen über Verfahrensweisen bedürfen der Zustimmung von mindestens neun Mitgliedern, schwerwiegende Entscheidungen ebenfalls, wobei jedoch die fünf ständigen Mitglieder alle zustimmen müssen, was als "Veto-Macht" bezeichnet wird. Kritisiert wird am Sicherheitsrat die als elitär empfundene Stellung der fünf ständigen und die beschränkte Zahl der nichtständigen Mitglieder. Es gibt immer wieder Bestrebungen, durch eine Reform die Zahl der Mitglieder zu erhöhen und den Einfluss der ständigen Mitglieder einzuschränken. Die sogenannte g4, bestehend aus Brasilien, Deutschland, Indien und Japan, tritt für eine Erweiterung des Sicherheitsrates um neue ständige Mitglieder ein, wobei diese Staaten selbst einen Sitz anstrebten. Der so genannte "Coffee Club" hingegen bemüht sich, die Erweiterung um neue ständige Mitglieder zu verhindern. WM/APA

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