Gutes IWF-Zeugnis für Österreich

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Regelmäßig prüft der Internationale Währungsfonds (IWF) die Solidität der Volkswirtschaften seiner 188 Mitgliedstaaten. In Zeiten einer Finanzkrise sind die fiskal- und finanzpolitischen Einschätzungen des IWF von besonderer Bedeutung. Aktuell unterstrich der IWF die Widerstandsfähigkeit der österreichischen Volkswirtschaft: Die österreichische Wirtschaft sei im Vergleich mit den meisten Ländern des Euroraums in sehr guter Verfassung, wobei speziell die niedrige Arbeitslosenquote hervorzuheben sei. Ausdrücklich anerkannt wird auch die Implementierung eines Systems von Fiskalregeln, das jedoch durch eine Reform des Finanzföderalismus ergänzt werden sollte. Trotz der gezeigten Widerstandsfähigkeit müsse man laut IWF aber wachsam gegenüber einer Ansteckung durch die Krise in einigen Euroländern und durch die sehr starke Präsenz österreichischer Banken in Zentral- und Osteuropa sein.

Aus Sicht der OeNB hat die gelungene Kombination von Budgetkonsolidierung und Wirtschaftswachstum zu der positiven Wirtschaftsentwicklung Österreichs beigetragen. Im Hinblick auf das Engagement österreichischer Banken in Zentral- und Osteuropa sind aber auch die positiven Seiten zu sehen: Sowohl die österreichischen Banken als auch die betreffenden Länder haben davon profitiert! Gleichzeitig ist sich die OeNB der bestehenden Risiken durchaus bewusst und zielt mit der Einführung strengerer Kontrollen der Kreditvergabe auf eine längerfristige Stabilisierung ab.

In Anerkennung der vom IWF angeführten Herausforderungen kommt künftig nicht nur für Österreich, sondern auch auf EU-Ebene der Ausgestaltung von Kriseninstrumenten und von Aufsichtsbehörden eine entscheidende Rolle zu. Dafür sind beim letzten EU-Gipfel die Weichen in die richtige Richtung gestellt worden.

* Der Autor ist Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank

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