Klaus Maria Brandauer - © Foto: Imago / Stefan Schmidbauer

Klaus Maria Brandauer, der nachhaltige Blitzstarter

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Klaus Maria Brandauer, den man in Österreich „abwechselnd zum schlechtesten und besten Schauspieler der Welt“ erklärt, wie er selbst feststellt, wird am 22. Juni 80.

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Klaus Maria Brandauer, den man in Österreich „abwechselnd zum schlechtesten und besten Schauspieler der Welt“ erklärt, wie er selbst feststellt, wird am 22. Juni 80.

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Auf den großen Bühnen ist er seit 60 Jahren zu Hause, den Hollywoodstar gab er nur für wenige, aber umso denkwürdigere Auftritte – und als Mozart-Rezitator ist er noch immer leidenschaftlich im Einsatz. Klaus Maria Brandauer feiert am 22. Juni seinen 80. Geburtstag und blickt auf eine aufregende Schauspielkarriere zurück. Bereits in jungen Jahren hatte der gebürtige Bad Ausseer seinen Berufswunsch fixiert, auch wenn sein Vater ihm diese Laufbahn gerne ausgeredet hätte. Die Schauspielschule in Stuttgart brach der damals 20-Jährige vorzeitig ab, hatte ihn doch das Tübinger Landestheater vom Fleck weg als Claudio in Shakespeares „Maß für Maß“ engagiert (am Tag des Engagements kam auch die Nachricht über die Schwangerschaft seiner ersten Frau Karin Brandauer): doppeltes Glück, dem bald der Ruf nach Wien folgte – zuerst an die Josefstadt und dann ans Burgtheater.

Den größten Ruhm sowohl am Theater als auch auf der Leinwand bescherten Brandauer die 1980er Jahre. Im „Jedermann“ gab er ab 1983 sieben Sommer lang den tragischen Titelhelden. Mit „Mephisto“ unter der Regie von István Szabó schrieb er 1982 Oscar-Geschichte. Der Siegestanz der beiden für die Auszeichnung als bester fremdsprachiger Film ist noch heute ein YouTube-Hit.

Mit der Presse liegt Brandauer trotz seiner Erfolge und des Status als Publikumsliebling immer wieder im Clinch, hierzulande wurde er abwechselnd zum schlechtesten und zum besten Schauspieler der Welt erklärt, wie er selbst einmal höhnisch feststellte.

Publikum und Kritik bejubelten ihn an der Seite von Meryl Streep in Sydney Pollacks Drama „Jenseits von Afrika“. Für die Rolle des Ungustls Baron Blixen bekam er den Golden Globe und eine Oscar-Nominierung. Als Monsieur Largo in „Sag niemals nie“ genießt er im Bond-Universum Kultstatus, auch wenn er diesen legendären Auftritt nur als „Hetz“ empfand und nach seiner Bösewichtperformance das Angebot, selbst den Doppelnullagenten zu spielen, ausschlug.

Sein Regiedebüt gab der Altausseer Ehrenbürger mit „Georg Elser – Einer aus Deutschland“, der filmischen Biografie des gescheiterten Hitler-Attentäters. Die Liste seiner Arbeiten, Auszeichnungen und Preise wird auch in jüngster Zeit immer länger. Zeit zum Altwerden bleibt dem begeisterten Zuschauer der Eishockey-Einsätze seines neunjährigen Sohnes sowieso nicht, derzeit ist eine Jubiläumstournee mit seiner Mozart-Lesung geplant.

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