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„Überlebenschance“

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FURCHE: Was ist mit dem von Ihnen ausgearbeiteten Sanierungskonzept?

PAPOUSEK: Ich will noch nicht auf Einzelheiten eingehen, da mit diesen Fragen neben dem Aufsichtsrat auch die Hauptversammlung im November befaßt werden wird. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann man bereits sagen, daß die Rationalisierung sämtliche Bereiche der AUA erfassen wird, damit das wirtschaftliche Bild der Gesellschaft wieder positiv wird. Die Fluggesellschaft eines kleinen Landes, wie Österreich, hat wirtschaftlich gesehen Überlebenschancen, auch im Jumbojet- Zeitalter. Will man eine steigende

Entwicklung und damit die internationale Anerkennung der Austrian Airlines erreichen, kann dies nur durch neue Maßnahmen zur Sanierung und Rationalisierung des Unternehmens geschehen. Wir werden jedenfalls trachten, daß dabei die Belastungen für den Staatshaushalt in vertretbaren Grenzen gehalten werden, und daß in Zukunft die Grundsätze des Aktienrechtes in unserem Unternehmen wieder volle Gültigkeit erlangen. Das Firmenkonzept werden wir der Öffentlichkeit zum frühestmöglichen Zeitpunkt vorstellen.

FURCHE: Die AUA hat den schwer defizitären Inlandsflugver-

kehr eingestellt und ist gleichzeitig in den bei anderen Gesellschaften bisher gewinnbringenden Transatlantikflugverkehr eingestiegen. Ist auf diesem Sektor die Konkurrenz der anderen Linien nicht zu groß?

PAPOUSEK: Die Konkurrenz anderer Gesellschaften ist nicht zu groß, wenn einigermaßen sichergestellt werden kann, daß die

Kapazität im Transatlantikver- kehr im Verhältnis zum Marktaufkommen wächst. Solange dieses Verhältnis nicht gestört wird, sind die Chancen der AUA nach wie vor gut. Sie steigen insbesondere dann, wenn die Einbindung des Verkehrs mit der Sowjetunion und den Staaten des Mittleren Ostens intensiviert wird. Jedenfalls wurden die Erwartungen, die wir in den Transatlantikverkehr gesetzt haben, bisher erfüllt.

FURCHE: In welchem Verkehrsbereich sehen Sie für die AUA Zukunftschancen?

PAPOUSEK: Im Langstreckenverkehr und auch im Europageschäft. Dazu ist es notwendig, daß wir uns vom langeingefleischten Prestigedenken befreien und in Zukunft dem Kostendenken Vorrang einräumen. Dadurch kann auch der Europaverkehr kostendeckend gestaltet, können durch bessere Zusammenarbeit mit den Flughäfen weitere Kostensenkungen erzielt werden.

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