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Spionagesatelliten

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Die Diskussionen innerhalb des israelischen Kabinetts über Annahme des Rogers-Planes hatten sich in die Länge gezogen. Da sprach der amerikanische Botschafter in Tel Aviv, Barbour, bei Ministerpräsident Frau Golda Meir vor und überreichte ihr das persönliche Schreiben von Präsident Nixon, in dem er bat, diesen Plan wenigstens offiziell anzunehmen. Die amerikanische Seite versicherte Israel, daß sie, wenn die Verhandlunger mit UNO-Emissär Dr. Gunnar Jarring ergebnislos verlaufen, Israel nicht im Stich lassen werde. Es wurden außerdem Israel Waffen, Wirtschaftshilfe und politische Rückendeckung versprochen. So konnte schließlich die Annahme des Roger-Planes das israelische Parlament passieren, wenn auch dabei die sechs Minister der Gahalpartei in den Schmollwinkel abtraten

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Die Diskussionen innerhalb des israelischen Kabinetts über Annahme des Rogers-Planes hatten sich in die Länge gezogen. Da sprach der amerikanische Botschafter in Tel Aviv, Barbour, bei Ministerpräsident Frau Golda Meir vor und überreichte ihr das persönliche Schreiben von Präsident Nixon, in dem er bat, diesen Plan wenigstens offiziell anzunehmen. Die amerikanische Seite versicherte Israel, daß sie, wenn die Verhandlunger mit UNO-Emissär Dr. Gunnar Jarring ergebnislos verlaufen, Israel nicht im Stich lassen werde. Es wurden außerdem Israel Waffen, Wirtschaftshilfe und politische Rückendeckung versprochen. So konnte schließlich die Annahme des Roger-Planes das israelische Parlament passieren, wenn auch dabei die sechs Minister der Gahalpartei in den Schmollwinkel abtraten

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Nun stellt sich die Frage: Wie soll als erstes der Waffenstillstand überprüft werden? Hier kursieren Gerüchte, daß amerikanische Spionagesatelliten die Fronten kontrollieren sollen, damit man jede unerlaubte Aktion, wie zum Beispiel die Errichtung neuer Stellungen, sofort entdecken könne.

Die Grundlage des Rogers-Planes ist der Sicherheitsratsbeschluß vom November 1967, der den Rückzug aus den von Israel besetzten Gebieten erwähnt. Mit Annahme dieses Planes hat Israel nur bedingt der Gebietsrückgabe zugestimmt, nämlich erst „nach Abschluß eines echten Friedensvertrages“. Die Verhandlungen sollen von Doktor Jarring geführt werden. Es sind indirekte Verhandlungen. Obwohl Israel bisher immer nur auf direkten Verhandlungen bestand, hat es nun indirekte Verhandlungen akzeptiert.

Da auch Nasser ausdrücklich erklärt hat, daß der Waffenstillstand die Terrororganisationen nicht verpflichte, ist es klar: an der ägyptischen Front soll zwar Ruhe herrschen, doch an den anderen Grenzen werden die Terrorgruppen versuchen, den Kampf auch weiterhin anzufachen.

Die Verhandlungen werden sich unendlich in die Länge ziehen, solange jede Seite auf ihrer eigenen Auslegung des Friedensplanes bestehen wird. An den anderen Grenzen werden die Freischärler für Unruhe sorgen.

Der Libanon wandte sich bereits an die Kommandantur der Terrororganisationen und bat, Rücksicht auf die heikle Position, in der sich der Libanon befindet, zu nehmen. Dieser Bitte wird man bestimmt nicht nachkommen. Von Frieden kann also hier noch lange nicht die Rede sein.

In Israel glaubt man an keinen israelisch-arabischen Frieden in unserer Generation. Die Mohammedaner sind von ihrem Endsieg auch beute noch überzeugt, wie es im Koran geschrieben steht.

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