Für sie alle, die mit der Demut der Namenlosen im verborgenen dienen, ist Albert Schweitzer schon längst zum weithin sichtbaren Symbol der opferbereiten Entscheidung zur individuellen Liebestat am Bruder Mensch geworden. Uns Europäern gilt er als eine der reinsten Verkörperungen des abendländischen Geistes; Afrika, wo er lebt und wirkt, zählt ihn zu den Seinen; Amerika wird in zunehmendem Maße von seinem auf praktische Verwirklichung ausgehenden Denken beeindruckt; und die übrige Weit kennt ihn durch die zahlreichen Ubersetzungen seiner Schriften. Die kritisch würdigende Biographie
Zwei schmale Bände, Prosa und Gedichte, beide zusammen ergeben eine Sammlung, eine Auswahl aus einer Flut von Impressionen — ein Ausschnitt aus einem Lebensweg. Aus dem Leben eines jungen Menschen, der in den letzten 20 Jahren im Sturm unserer Zeit heranwächst. Gerüttelt und geschüttelt, oft über das Maß des Erträglichen. Die gutbürgerliche Kinderstube in Wien behütet mit den Träumen einer späten ästhetisierenden Schönheitskultur. Nachwehen des fln de siecle, der Loriswelt Hofmannsthalscher Prägung. Dann aber ist sofort das andere da: in Angst und Schrecken wird die Welt als
Immer wieder steht die materielle Not der geistig Schaffenden auf der Tagesordnung. Den erbittertsten Existenzkampf haben vielleicht die Bildhauer auszufechten, denen nur wenige Aufträge und dann meist nur Restaurierungen winken; . sie halten sich oft nur durch kunstgewerbliche Kleinplastiken über Wasser. Der rein zweckmäßige Ingenieurbau, der die Architektur verdrängte, baut nicht mehr plastisch, sondern mit Massen und bedarf, sollen diese Massen im freien Raum zur Wiricung gelangen, der glätten, schmucklosen Flächen. Kirche und Adel sind als Auftraggeber ausgeschieden, Staat,
Nur ein paar Gedichtei Verfaßt und illustriert von Jolanthe Haßlwander. Selbstverlag, Scheibbs. — Poesie und Wirklichkeit, Gedichte und Scherenschnitte. Von Georg Herrmann. Verlag S. Poetzelbergcr, Meran. — D e p r o f u n d i s. Dichtungen. Von Otto de Robert. Selbstverlag, Wien. — Du meine Welt. Gedichte. Von Alfred Kasseckert. Verlag Jos. A. Kienreich, Graz. — Das andere Ufer. Gedichte. Von Josef Karl R a t i s 1 a v. Amandus-Edition, Wien. — Sternverdunkelung. Gedichte. Von Nelly Sachs. BermaBtl-Fischer.Verlag, Amsterdam. — Gewalten — Gestalten. Gedichte, Gesänge, Lieder. Von Grete Kör b e r. Verlag Gerladi & Wiedling, Wien.
Leo Santifaller: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Trienter Domkapitels im Mittelalter. I. Band: Urkunden zur Geschichte des Trienter Domkapitels 1147—1500. Universum-Verlag, Wien 1948. XXVIII, 559 Seiten (Veröffentlichungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, Band 6). — Dr. P. Benno Roth: Liber benefactorum ecclesiae Seccoviensis. Das Wohltäterbuch der Seckauer Kirche. Bearbeitet und herausgegeben vom Verlag der Abtei Seckau. XIII, 132 Seiten mit Tafeln (Seckauer geschichtliche Studien, Heft 8).
Nennt man das 20. Jahrhundert „das Jahrhundert der Technik“, so muß man sich vergegenwärtigen, wie grundlegend sich durch die Technisierung des Lebens die Zustände der Menschheit in wenigen Generationen geändert haben, wobei es nicht nur gilt, die materiellen Veränderungen in unserem Dasein, die Machtmittel der Zerstörung, die uns die technischen Errungenschaften bieten, oder die durch die „tedinische Wanderung“ der Landbevölkerung in die Stadt verursachten soziologischen • Umschichtungen vor Augen zu haben, sondern vor allem die geistigen und seelischen Wirkungen, die der
Vergangenheit und Gegenwart, klare Schau von einem fernen, hohen Gipfel und Relativität des Standpunktes mitten im Fluß der Ereignisse, Erfassung der großen Entwicklungslinien und erlebnisnahe Fülle des -Daseins, Wahrheit der Geschichte und Wirklichkeit des Lebens sind die Pole, um die jede Problematik der historischen Darstellung von der urkundengetreuen des Geschichtsforschers bis zur nachschöpferischen des historischen Dichters kreist.Erfüllt vom Heimweh des Emigranten, legte nun Ernst Lothar seine österreichische Kavalkade auch in der Übersetzung vor . Wenn uns auch der Dichter
Unsere besondere Achtung verdienen jene Dichter, die aus den dunklen Tiefen des Volkes emporstiegen zur Lichthöhe schöpferischer Gestaltung, denn sie vermögen unseren Glauben an den Sieg des Geistes über die Zufälligkeiten des Materiellen zu stärken. Je tiefer die körperliche und seelische Not im persönlichen Leben des Künstlers ist und je stärker und reiner die geistige Überwindung im dichterischen Werk gelang, um so höher steigt auch unsere Bewunderung der Leistung.Ganz freilich wird uns Leben und Werk dieser „Arbeiterdichter“ nur aus der Geschichte und Umwelt des modernen
In den ältesten Zeiten bediente man sich des Viehs als Tauschobjekt. Später wog man sich Stücke des kostbaren Metalls gegenseitig zu. In manchen noch heute gebräuchlichen Währungsbezeichnungen sind die alten Wägeeinheiten zu erkennen: die Griechen wogen in Drachmen, die Römer in Libra, die Franken in Pfunden Marken. Um sich den zeitraubenden Vorgang des Zuwägens zu ersparen, versah man noch später Teilstücke des Metalls mit Zeichen, die die Schwere und den Kurswert sowie das Land bezeichneten, von dem sie ausgingen. Diese Metallstücke, ob rund oder eckig, sind bereits als Münzen
Welcher Dichter von heute dürfte es wagen, für sich den Ruhm in Anspruch zu nehmen, als Seher gefeiert zu werden, aus dessen Mund Gottes reines Wort ertönt? Und wer von ihnen dürfte priesterliche Haltung einnehmen, ohne in lächerliche Pose zu verfallen? Bescheidener, wenn auch nidit weniger ehrenvoll für den Dichter, darf jedoch jede echte Dichtung als Deutung der Seinswirklichkeit aufgefaßt werden. Die Aufgabe des modernen Dichters, vor allem wenn er seine eigene Zeit zu deuten unternimmt, kann daher nur lauten: Zeuge zu sein. Zeuge der Taten und Untaten, der Tränen und des Leides,
Die Geschichte der Arbeit ist so alt wie die Geschichte der Kultur. Bildete seit jeher die Gestalt des geistigen Arbeiters einen hervorragenden Gegenstand der Skulptur, so fand auch der Anteil des Handarbeiters an dem gigantischen Versuch, der Natur den Willen des Menschen aufzuzwingen, bereits vor mehr als viertausend Jahren seine einzigartige Würdigung: in den ägyptischen Reliefs des Alten Reiches. Der ägyptische Künstler, aus dem dienenden Sklavenstande kommend, schilderte die Welt des Handwerkers mit naiver Erzählerfreude und dachte nicht daran, das tatsächliche Sklaventum des
Ivan Mestrovic, am 14. August 1883 als Sohn eines Hirten und Bauern in dem dinarischen Gebirgsort Drnis geboren, war bis zu seinem dreizehnten Lebensjahr ein Hirtenjunge. Seine Vorliebe für die Holzschnitzerei mag somit aus seiner Herkunft erklärt werden. Wie allerdings aus dem Hirtenjungen der Bildhauer wurde, bleibt ebenso bewundernswert wie die stet,“ Speisung der Hochkunst aus den nährenden Kräften volkstümlicher Kunstausübung und kann als das Geheimnis einer großen Schöpferpersönlichkeit nur erahnt werden. Mestrovics äußerer Weg führte jedenfalls zunächst zur Küste: nach S
Otto Weiningers „Geschlecht und Charakter“ ist in 28. Auflage erschienen. Eine beachtenswerte Auflagenziffer für ein wissenschaftliches Werk. Wie ist die große Wirkung dieses Buches seit seinem ersten Erscheinen (1903) zu erklären? Wäre auch zunächst abzuwarten, ob die Neuauflage imstande sein wird, die bisherige Wirkung des Buches erneut aufleben zu lassen, so ergibt sich doch die Frage: Ist eine solche Neuauflage sowohl aus kulturgeschichtlichen als auch aus kulturellen Gründen zu begrüßen?Die Wirkung des Buches gründete sich auf das Thema und den Versuch seiner Beantwortung und