Neuordnung der Bundesmuseen: Das Problem dabei ist, dass die Kernkompetenzen der einzelnen Häuser selten publikumswirksame Massenschauen ermöglichen.Bereits im Sommer 2007 hatte die Ministerin ihre „museumspolitische Initiative“ mit dem Ziel, die Aufgaben der Bundesmuseen genau zu definieren, angekündigt. Die neuen Museumsordnungen für die Bundesmuseen sollten laut Claudia Schmied das „Fundament der Museumslandschaft des 21. Jahrhunderts“ werden. Schmied hatte bei der Präsentation Anfang Oktober 2009 dann erklärt, „dass diese Museumsordnungen keine Revolution darstellen“.
Wer Musik liebt, liebt auch Zahlen. Der Bruch zwischen Musik und Mathematik vollzog sich erst zu Beginn der Moderne. Zeitgenössische Komponisten suchen wieder verstärkt nach natürlichen Strukturen in der Musik und lassen sich von mathematischen Regeln inspirieren. Das diesjährige „Wien modern“-Festival widmet diesem Zusammenhang zwei Symposien.Eins, eins, zwei, drei, fünf, acht, dreizehn: Keine durchschnittliche Verschwörungsgeschichte kommt ohne die Fibonacci-Reihe aus. Leonardo von Pisa, der sich als Sohn des Bonacci „Fibonacci“ nannte, war der bedeutendste Mathematiker der
Vor zwanzig Jahren fiel der Eiserne Vorhang. Die Grenzen zwischen den Ländern Zentraleuropas sind heute geöffnet. Kulturaustausch wird aber durch bürokratische Grenzen behindert. Doch wie „grenzen-los“ soll Österreichs Auslandskultur sein? Mit dieser Frage beschäftigte sich die diesjährige Auslandskulturtagung des Außenministeriums.Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“ lässt Friedrich Schiller den Wilhelm Tell sagen, während er in der hohlen Gasse bei Küßnacht auf den Reichsvogt Geßler wartet. „Jene, die ihre Nachbarn
Rudolf Leopold wird auch künftig nicht zur Ruhe kommen: Als Sammler und Museumsleiter will er es nicht, als zentrale Figur in Sachen Restitution kann er es nicht.Es begann unspektakulär: In seiner Kindheit sammelte Rudolf Leopold Schmetterlinge, weil ihn die „Vielfalt und Harmonie ihrer Farben begeisterte“. Durch seine Begabung, erstklassige Kunst zu erkennen, auch wenn der betreffende Künstler zu dieser Zeit weder berühmt noch anerkannt war, habe er 1950 für sich den Künstler Egon Schiele entdeckt. Er sammelte seine Bilder und Blätter, auch wenn er deswegen „verspottet und
Europa feiert 2009 als das „Jahr der Kreativität und Innovation“. Doch eine akademische Diskussion hilft der Kreativwirtschaft nicht durch die Krise. In der digitalen Welt wurde das Paradoxon „Sei spontan“ durch „Sei kreativ“ abgelöst. Aber das Honorar für Kreativität zu erhalten, ist schwierig.Die Europäische Union will „ihre Bevölkerung für die vielfältige Bedeutung dieser Begriffe sensibilisieren“. Die österreichische Regierung begrüße diese Initiative, und Bundesministerin Claudia Schmied wirbt: „In jedem von uns steckt ein kleiner Mozart, hat Antoine de
Mit dem Schlagwort "kreativ" warben früher nur Häkelmagazine für Basteltipps. Wer aber in der digitalen Welt erfolgreich sein will, der ist dem Imperativ der Gegenwart erlegen: Sei kreativ! Das Wort laufe Gefahr, meint Kunstprofessorin Marion von Osten, als neues Unwort die Nachfolge der Ich-AG anzutreten und zum Zwilling des paradoxen "Sei spontan!" zu werden.In seinem 2002 erschienenen Buch "The Rise of the Creative Class" prophezeite Richard Florida den unaufhaltsamen Aufstieg der kreativen Klasse. Die Thesen des US-Ökonomen lösten eine internationale Diskussion aus, mit Verzögerung
Kritiker bekamen „Ruhm“ vorab nur zu lesen, wenn sie in einer „Vertraulichkeitserklärung“ zustimmten, keine Besprechung vor dem 16. Jänner zu publizieren. Ansonsten drohte Rowohlt mit einer Strafe von 250.000 Euro. Im Rennen um den ersten Bericht hat der Spiegel bereits am 5. Jänner in Sonderabsprache mit Rowohlt ein Kehlmann-Porträt veröffentlicht. Der Verlag klagt den Spiegel trotzdem, weil der Artikel statt eines Porträts über weite Strecken eine Rezension darstelle.Medien erhalten Leseexemplare neuer Bücher lange vor dem Erstverkaufstag, um zeitgerechte Besprechungen zu
Eine von Josef Hoffmann für die Wiener Werkstätte entworfene Henkelvase wurde am 26. September 2007 bei Christie's in New York um 18.750 Dollar versteigert. Der Preis für den silbernen Gebrauchsgegenstand aus dem Jahr 1910 im Gegenwert eines Neuwagens war keine Überraschung: Die Entwürfe der Wiener Werkstätte erreichen konstant Höchstpreise.Auch im MAK steht die Henkelvase mit Blumenmuster: in der "Studiensammlung Metall". Gemeinsam mit 329 weiteren Objekten in einem fensterlosen Kellerraum, alle unbeschriftet und lieblos durchnummeriert. Besucher müssen in aufliegenden Katalogen
Die erste deutsche Bestsellerliste war eine Fälschung. Die Erhebungsmethoden haben sich seither verfeinert. Die Angaben trügen aber noch immer: Kontrollen fehlen ebenso wie qualitative Methoden.Die erste deutschsprachige "Best-Seller-Liste" erschien im September 1927 in Die literarische Welt und war eine Fälschung: Hermann Hesses "Der Steppenwolf" führte vor Alfred Neumanns "Der Teufel": Vom "Steppenwolf" wurden 16.000, von Neumanns heute unbekanntem "Teufel" aber gleich 55.000 Stück verkauft. Hesses Roman, den Thomas Mann in seiner "experimentellen Gewagtheit" dem "Ulysses" gleichsetzte,
Das vielgerühmte heimische Kabarett ist in die Jahre gekommen, die fehlende Nachwuchsförderung macht sich jetzt bemerkbar. Nicht nur mehr Subventionsgelder, vor allem neue Ideen sind gefragt."Ich musste mir bei den letzten drei Programmen den Vorwurf gefallen lassen, dass zu viele Tiere vorkommen. Die Leute haben gesagt, ich rede dauernd über Viecher. Das war falsch", leitet Lukas Resetarits sein Programm XXII ein, um sofort von Ameisen, Geparden und Giraffen zu erzählen. Der Altmeister des heimischen Kabaretts kann es sich leisten. Wenn Resetarits auftritt, sind die Säle voll.Als 1977
Die Finanzkrise wird sich auch auf die heimische Kulturlandschaft auswirken. Angesichts der sozialen Lage von Österreichs Künstlern herrscht jetzt dringender Handlungsbedarf. Die neue Regierung verspricht zwar eine Aufstockung des Kulturbudgets – aber in der Szene herrscht, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der allgemeinen Krise, Skepsis.Prekäre Arbeitsverhältnisse, neue Selbstständigkeit und Teilzeitbeschäftigung: Auch für Österreichs Künstler gelten jene Phänomene, die in den vergangenen Jahren den Arbeitsmarkt beherrscht haben. Die „Studie zur sozialen Lage der Künstler und