Umweltaktivist Mike Anane über westlichen Elektromüll in seiner Heimat Ghana - und das Versagen der Politik.Laut einer aktuellen Studie der Internationalen Arbeitsorganisation ILO besteht der weltweit am schnellsten wachsende Müllberg aus Elektroartikeln. Schätzungen zufolge sind es über 41 Millionen Tonnen, die pro Jahr anfallen. Mike Anane, Umweltaktivist aus Ghana, kämpft seit Jahren gegen giftigen Elektroschrott, der illegalerweise von Industrieländern in die Dritte Welt verschifft wird. Der 50-Jährige (?) wurde dafür von der UNO mit dem Umweltpreis "Global 500“ ausgezeichnet
Die Lebensdauer von Geräten nimmt stetig ab. Liegt es an der Nachfrage nach Billigprodukten - oder werden die Konsumenten betrogen? Über das Phänomen "geplante Obsoleszenz“.Fernsehgeräte, die nach Ablauf der Garantie ihr Leben aushauchen oder Drucker, die nach einer gewissen Anzahl von Aufträgen ins Nirvana gleiten: Alles nur Zufall? Oder steckt böse Absicht dahinter? Seit Jahren wird über das Phänomen der "geplanten Obsoleszenz“, also der bewussten Reduktion der Produktlebensdauer durch den Hersteller selbst, gestritten. Während die Wirtschaft von einem Mythos spricht, sammeln
Beim Preis der Wiener Vielfalt erhielt Heinz Wagner, Initiator des Kinder-Kurier, den Sonderpreis der Jury. Ein Porträt eines Unangepassten.Die Redaktion des Kinder-Kurier, kurz KiKu, in Wien ist fröhlich und bunt, genauso wie der Herr über dieses kleine Reich: "Heinz Wagner, ich kann nichts dafür“, stellt sich der Journalist vor und schüttelt seine rote Mähne. Und erklärt später, dass er sich seinen Namen schließlich nicht ausgesucht habe. Die Computer stehen für Schulklassen bereit, die regelmäßig die Redaktion besuchen, aber auch für Teilnehmer des Wiener Ferienspiels. Wagner
Der Schauspieler und Kabarettist Manuel Rubey über den Alltagsrassismus und Fremdenfeindlichkeit in Österreich.Der Schauspieler und Kabarettist Manuel Rubey engagiert sich im Personenkomitee der "Initiative Gegen Unmenschlichkeit“ und bei der Kampagne Faces for Refugees für eine faire Flüchtlingspolitik.DIE FURCHE: Warum sind Ihnen gerade humanitäre Anliegen so wichtig?Manuel Rubey: Der Rechtsruck im Land macht es notwendig, dagegenzuhalten und dem Alltagsrassismus etwas entgegen zu setzen. Ich kann mich schwer damit abfinden, was in diesem Land salonfähig ist - Beispiel Martin Graf im
Lokalaugenschein bei 17 Flüchtlingen, deren Protest in der Votivkirche begonnen hat. Nun leben sie im Servitenkloster.Das Zimmer im Servitenkloster ist spärlich eingerichtet: vier Betten, ein Schrank, ein kleiner Tisch, eine Kochecke. Adalat Khan, 48, hat sich die Kapuze seines Sweaters über den Kopf gezogen, er hustet: "Leider bin ich gerade krank.“ Jahangir Mir, 26, fährt sich während des Gespräches immer wieder über die Augen. Beide Männer wirken abgekämpft, müde, ohne Hoffnung.Im November 2012 begann der Protest von 64 Flüchtlingen aus Pakistan und Afghanistan in der
Juli 2013. In der Elfenbeinküste greift die Polizei einen Autokonvoi mit 750 Personen auf, darunter 200 Kinder. Er kommt von Burkina Faso und ist unterwegs in die Kakaoanbau-Regionen der Elfenbeinküste. Die Annahme liegt nahe, dass die Menschen auf Kakaoplantagen eingesetzt werden sollen.Der Hintergrund: Wie eine Erhebung der US-amerikanischen Tulane Universität ergab, sind rund eine Million Kinder in Ghana und 820.000 Kinder in der Elfenbeinküste auf Kakaoplantagen im Einsatz. Großteils unter Bedingungen, die laut Bestimmungen der International Labour Organization (ILO) und der
Mit wachsendem Anspruch der Konsumenten steigt der Druck auf Unternehmen, nachhaltige Produkte und Lösungen anzubieten. Was nicht immer mit lauteren Mitteln geschieht.Lebensmittelkonzerne wie Hofer, Lidl oder Rewe werben seit einiger Zeit mit "grünen“ Tragetaschen, die aus Polyethylen hergestellt werden, und das wiederum zum Großteil aus Zuckerrohr. Mit dem Naturprodukt Zuckerrohr werde ein nachwachsender Rohstoff eingesetzt - "bei 100 %-iger Recyclingfähigkeit“, so die Werbung. Das deutsche Umweltbundesamt nahm sich des Themas an und legte eine gründliche Untersuchung der
Greenwashing ist verbreitet, doch Konsumenten können sich wehren. Das Wichtigste ist, zu recherchieren, Fragen zu stellen und sich das Kleingedruckte anzusehen.Nunu Kaller, Pressesprecherin von Global 2000, appelliert an die Konsumenten, genau nachzulesen.DIE FURCHE: Wie defininieren Sie Greenwashing?Nunu Kaller: Greenwashing sind Nachhaltigkeitsprojekte, die nicht am Kerngeschäft eines Unternehmens ansetzen. Man sollte sich die Frage stellen: Hat die "grüne“ Leistung irgendetwas mit dem Kerngeschäft des Unternehmens zu tun?DIE FURCHE: Woran erkennt man Greenwashing?Kaller: Das
Um neue Palmölplantagen errichten zu können, vertreiben Konzerne Bauern und Idigene. Und das nicht nur in Honduras.Der Konflikt im honduranischen Bajo Aguán (siehe links) ist nur ein Beispiel für die negativen Auswirkungen des Palmöl-Booms. Weltweit fallen Millionen Hektar an Regenwäldern den Plantagen zum Opfer, Menschen und Tiere werden vertrieben um neue Plantagen errichten zu können.Der Verbrauch von Palmöl ist in den letzten Jahren in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie stark angestiegen: das Öl wird als Grundstoff für Margarine, Frittierfett, Schokolade oder Tiefkühlpizza,
KONSUM • Schon die Kleinsten werden heutzutage mit Werbebotschaften überhäuft. Die Auswirkungen sind vielfältig, Eltern und Gesellschaft oft überfordert."Hol Dir jetzt Dein Stickerbuch!“ Mit diesen lockenden Worten warb der Lebensmittelkonzern BILLA bei seinen jüngsten Kunden für den Kauf eines Sticker-Sammelbuches über "Rekorde im Tierreich“ - und geriet dadurch mit dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb in Konflikt: Dieses verbietet nämlich eine direkte Aufforderung an Kinder, Produkte zu kaufen oder ihre Eltern zum Kauf zu überreden. Der Verein für Konsumenteninformation
Seit 18 Jahren sitzt Tom Gschwandtner im Rollstuhl. Dieses Handicap hindert ihn nicht daran, ein guter Vater zu sein, raffinierte Bildrätsel zu kreieren oder leidenschaftlich gern Schmäh zu führen - zur Not auch über sich selber.Tom Gschwandtner wartet vor dem Bahnhof im kleinen Waldviertler Ort Sigmundsherberg. Seine Frau Gabriele steht bereit, um ihm aus dem Auto zu helfen, einem schwarzen Mercedes, ausgestattet mit einem Handgas- und Handbremssystem. Sie ist die gute Seele des Hauses, oder wie ihr Mann es später ausdrücken wird: "Gabi ist ein Wahnsinn, ich wüsste nicht, was ich ohne
Ein Kundendienst-Mitarbeiter hat seinen Geschirrspüler einst für kaputt erklärt, ohne ihn überhaupt berührt zu haben. Seitdem kämpft Sepp Eisenriegler mit seinem Reparatur- und Servicezentrum (R.U.S.Z.) gegen die Wegwerfmentalität.
* Das Gespräch führte Susanne WolfManfred Pinterits beschäftigt sich im Wiener Stadtschulrat mit Fragen des interkulturellen Lernens und mit den Maßnahmen für Kinder mit Migrationshintergrund. Er berichtet über Versäumnisse und Chancen an Wiener Schulen.DIE FURCHE: Österreichweit liegt der Anteil der Volksschüler mit anderen Erstsprachen als Deutsch bei 25 Prozent, in Wien sogar bei 54 Prozent.Wie viele Begleitlehrer stehen an Wiener Schulen für Kinder mit nicht deutscher Muttersprache zur Verfügung?Manfred Pinterits: Es gibt generelle Verteilungsschlüssel, die für alle Schulen
Schulen mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund müssen oft mit Vorurteilen kämpfen. Am Campus Gertrude Fröhlich-Sandner in der Wiener Leopoldstadt wird Integration groß geschrieben.Ein Blick in die Klasse genügt, um zu erkennen: Das hier ist ein multikultureller Querschnitt der Wiener Bevölkerung. Blondschöpfe stecken ihre Köpfe mit Kindern eindeutig fremdländischer Herkunft zusammen, Deutsch mit starkem Akzent ist genauso vernehmbar wie wienerischer Einschlag. Genau so vielfältig wie die Bevölkerung der Hauptstadt präsentiert sich die 3D-Klasse der Volksschule