Noch im Juli behauptete der „Spiegel" im Gegensatz zur FURCHE (25/84), es gäbe in Afrika keine flächendeckende Hungersnot. Jetzt gab das deutsche Magazin seinen Irrtum zu: Auf dem schwarzen Kontinent hungern 150 Millionen Menschen. Das Hungerepizentrum liegt im marxistischen Äthiopien.
Konkrete Entwicklungshilfe, leisten in Österreich vor allem zwei kirchliche Institutionen: Der Österreichische Entwicklungsdienst (OED) und das Institut für internationale Zusammenarbeit (HZ) sehen in ihrer Hilfe keine „Einbahnstraße", sondern einen lebendigen Austausch an Erfahrungen zwischen den Kulturen.
Mitte Mai platzte die sportpolitische Bombe der Saison. Der sowjetische Sportminister Marat Gramow verkündete anläßlich einer Pressekonferenz in Moskau die Nichtteilnahme der Sowjetunion an den XXIII. Olympischen Spielen in Los Angeles (L. A.). Dem großen Bruder im Kreml folgten bis auf Rumänien so gut wie alle Sowjetsatelliten. 'Ähnlich holprig wie so manche sowjetische Rechtfertigung, fiel auch die Erklärung Gramows zur Nichtteilnahme aus: Die Sowjetunion habe schwere politische Angriffe in L. A. zu erwarten und fürchte um die Sicherheit ihrer Sportler. Daher sei die Nichtteilnahme
1984 werden in Afrika mehr Menschen dem Hungertod zum Opfer fallen als jemals zuvor. Doch nicht nur die dahinsiechende Sahel-Zone wird weiter der sich ausbreitenden Wüste Sahara weichen müssen. In diesem Jahr hat die Dürre auch den reichen Süden des Schwarzen Kontinents heimgesucht.
Zwei Buchhandlungen, die sich speziell mit dem Themenkreis „Dritte Welt" auseinandersetzen, haben unlängst in Wien ihre Pforten geöffnet. Beide haben einen kirchlichen Hintergrund, beide werden von engagierten jungen Leuten geführt. Und beide verfolgen den Trend, den die „Dritte-Welt-Läden" vorgezeichnet haben, um die Probleme der Armen dieser Welt vermehrt im Verständnis der Österreicher zu verankern.Mit einem Stammkapital von 615.000 Schilling, das der österreichische Informationsdienst für Entwicklungspolitik (ÖIE), die kirchliche
Ganze 902 Einwohner zählt die Gemeinde Waldkirchen an der Thaya noch, die knapp fünf Kilometer von der „toten“ Grenze zur CSSR entfernt im Waldviertel liegt. Schon jetzt beträgt die Abwanderungsquote 17 Prozent. Nur mehr zwei Betriebe sind im Ort ansässig; und der eine, die Molkerei Waldkirchen, soll nun ge-schlossen werden, obwohl sie seit Jahren ständig „schwarze“ Zahlen schreibt.Nun probt man in Waldkirchen den Aufstand. Unterstützt vom Grenzlandausschuß der Diözese Sankt Pölten hat sich eine Aktionsgruppe gebildet, die sich die „Zentralisierungsbestrebungen des
Der Marktflecken Michelbach, seit 1718 besitzt man das Marktrecht, ist ein Bergbauerndorf im westlichen Wienerwald, ungefähr zwanzig Kilometer von St. Pölten entfernt. Michelbach ist eine dieser kleinen und kleinsten Gemeinden, die durch die geltende Fassung des Finanzausgleiches zwischen Bund, Ländern und Gemeinden (FURCHE 33/1983) in arge Finanznot gedrängt worden ist.Auf den rund 23 Quadratkilometern Gemeindefläche leben 683 Menschen, die zum größten Teil in der Landwirtschaft beschäftigt sind. Von den 85 landwirtschaftlichen Betrieben werden noch 46 im Vollerwerb geführt, zumeist
Der „antifaschistische Schutzwall” wird ohne Tötungsautomaten nicht durchlässiger. Und das DDR-Strafgesetz kennt pikante Paragraphen, um ausreisewillige Bürger in ihren Grenzen zu halten.
Seit Jahren opfert die ČSSR ihre Wälder dem Wirtschaftswachstum. Heute gleicht das Erzgebirge einer Mondlandschaft. Und der „Eiserne Vorhang” hindert Giftschwaden nicht am illegalen Grenzübertritt. Hauptbetroffene sind Österreichs und Bayerns Wälder.Die prachtvollen Wälder Böhmens, im Riesengebirge, im Erzgebirge, sterben, sind kaum mehr zu retten. Denn die Tschechoslowakei hat ihr Plansoll im Bereich Umweltschäden mehr als nur erfüllt: Sie ist heute die absolute Nummer eins unter allen Luft- und Wasserverpestern Europas.Auf jeden ihrer Bewohner kommen pro Jahr 727 Kilo
Seit dem Wochenende rollt der Fußball wieder. Die „verstaatlichten" Klubs müssen aber mit weiteren Subventionskürzungen rechnen. Dennoch lohnt sich's, bei der VÖESt dem Leder nachzulaufen.
Es gibt einen Bildband mehr über Salzburg, gerade noch rechtzeitig zu den Festspielen erschienen. Franz Hubmann, Gründungsmitglied der legendären Zeitschrift „Magnum“ hat mit seiner Kamera „einen Tag in Salzburg“ eingefangen und präsentiert die Stadt morgens, zu Mittag, nachmittags und abends.Da steht man plötzlich auf dem menschenleeren, ganz in Pastellfarben gehaltenen Residenzplatz oder taucht in das mittägliche Menschengewimmel der Getreidegasse ein. Mit viel Liebe fürs Detail beobachtet er die Wasserspiele Hellbrunns oder einen Markstein in der Altstadt.Walter Müller, der,
Schauplatz Potsdam, Pfingsten 1983: Friedensmarsch der „Neuen Deutschen Jugend“, der offiziellen Jugendorganisation der DDR. 50.000 Menschen, meist Jugendliche, haben sich am „Platz der Nationen“ versammelt und erwarten SED-Vorsitzenden Erich Honek- ker zur Schlußkundgebung:Sie Sind von Schulen oder Betrieben eingeladen worden, und sie kommen nicht nur, um für den Frieden zu demonstrieren. Es gibt einen arbeitsfreien Tag und manchmal auch 10 Ost-Mark, auch jede Menge Rockkonzerte,die zumeist nur auf Veranstaltungen der FDJ stattfinden dürfen.Die Losungen sind, wie es auch der
(13. 8., öl) Ausländische Priester und Ordensleute standen im Mittelpunkt einer Sendung der Reihe ,AIemo“ von Roberto Talotta. Polnische, belgische, italienische und jugoslawische Geistliche, die heimische Gemeinden betreuen, sowie eine indische Schwester schilderten ihre Eindrücke.Die „geistlichen Gastarbeiter“ halten uns für reserviert und zurückgezogen, unsere Kirche für steif und bürokratisch. Ein polnischer Pater bemerkte dazu, daß er hier nicht so „emotionsgeladen“ predigen könne wie in seiner Heimat, dafür „kurz und mit theologischem Tiefgang“.Mit einiger Ironie,
Der Fastenmonat Ramadan: Das heißt für die rund 90.000 Muslime in Österreich — damit sind sie die drittgrößte anerkannte Glaubensgemeinschaft — kein Essen und Trinken vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang. Das heißt an jedem Tag des heiligen Monats des Islam um 2 Uhr früh aufstehen, frühstücken, vier der fünf vorgeschriebenen Gebete während der Arbeitszeit verrichten, dann erst wieder um 21 Uhr eine Mahlzeit einnehmen und im fünften und längsten Gebet des Tages in sich gehen.Wen würde es daher nicht wundern, wenn die österreichischen Muslime — zu 90 % Arbeiter — in
(6. 8., öl) Was positive Entwicklungshilfe wirklich zu leisten vermag, das zeigte ein Feature aus der Reihe .Hörbilder“ über Basisentwicklungshilfe des Grazer Hygieneinstituts im Südsudan. Anhand von gut ausgewählten Beispielen wurden die Grundsätze solcher Basisentwicklungshilfe erläutert: Aufgliederung in Einzelprojekte, die direkte und persönliche Zusammenarbeit der Österreicher mit den Bewohnern und die gemeinsame Planung.Das Feature ließ uns aber auch einen Blick in die Familienstruktur der Dinkas, des größten Stammes im Südsudan werfen. Dem Titel, ,JZin armer Dinka ist,