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Ein unausrottbares, den Esser und dessen Beobachter peinigendes Déjà-vu-Erlebnis - seit vielen Jahren gepflegt, sei's im Restaurant oder im Freundeskreis. Sobald ein Käseeckerl vom Teller lacht, muss ein Roter her. Und dieses Pärchen macht dann ähnlich viel Freude wie eine Scheibtruhe als Kopfbedeckung. Rotwein enthält nämlich immer Tannin (Gerb- oder Bitterstoff), die Skala reicht dabei von leichtherb bis gallebitter. Und jetzt die Einserfrage: Wozu passt denn Bitteres? Schön gereifte Hartkäse á la Parmesan sind okay - aber das war's dann auch schon. Beim Weißwein andererseits könnte sich aggressive Säure störend bemerkbar machen. Der ideale Käsewein zeigt also keine Extreme in puncto Gerbstoff, Alkohol, Aroma, Restzucker oder Säure. Weiter in der Belehrung. Sauerkäse (Quargel z.B.) entziehen sich jedweder weinigen Begleitung. Bedenken sollten sie auch, dass manche Weine/Käse von einer derartigen Perfektion sind, dass sie am besten solo auftreten. Noch eine Faustregel: je rezenter der Käse ausfällt, desto süßer und aromatischer darf sich der Weinpartner geben. Ein unvergleichliches Erlebnis: reifer Blauschimmelkäse plus (Trocken)Beerenauslese - beide Komponenten kann Österreich bestens abdecken. Knüpfen wir noch den Gordischen Knoten auf - was serviert man denn zur Käseplatte mit ihren vielen unterschiedlichen Geschmacksnuancen? Einen reifen, aromaneutralen Weißen mit Restzucker - die Thermenregion bietet auf diesem Gebiet ein besonders breites Angebot.

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