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Der Süden des Burgenlandes ist ein wahrer Hort vieler Herrlichkeiten: Wein, Landschaft, Menschen, Thermen, Golfen, Radeln … Eine hochklassige Gastronomie will sich allerdings nicht so richtig etablieren. Wenigstens einmal im Jahr werden aber selbst anspruchsvollste Gaumen glücklich - wenn Jürgen Csencsits (Souschef im "Taubenkobel") im elterlichen Gasthaus zu Harmisch für seine Winzerfreunde aufkocht. Was für ein Fest im (spartanischen) Festsaal! Zum Apero der "Weinecco" von Martin Weinek (jawohl, der Assistent vom Rex): Uhudler in Reinkultur, sauber, frisch, lebendige Säure, macht süchtig. Unser Favorit zum Rollmops vom Wildlachs mit Limettenkraut war der 2006 Welschriesling von Gabriel: ziemlich üppige Nase, Staubzuckeranklänge, kühler, fester Fruchtbiss, individuell. Es folgte wieder kalter Fisch, Saibling mit Apfelkren und Mandeln. Dazu machte erneut ein 06-er Welsch (Körper-Faulhammer) die beste Figur: chlorophyllig, geradlinig, fast streng am Gaumen, eng, schlank. Huchen, auf der Haut gebraten mit Paprika und Oliven. Einfach perfekt ergänzt vom 06-er Chardonnay von Poller: volle Frucht schon im Duft, legt am Gaumen noch mehr zu, cremig, dazu ein paar Gramm (5?) Restzucker. Schweinsgoderl in Erdäpfelnage mit Majoran - zum Niederknien. Ebenbürtig ergänzt vom 2005-er Blaufränkisch aus dem Hause Taschler: sanfte Nase, Pinotanklänge, im Mund Gewürznelken, weich mit rundem Tannin, lang. Zu Reh und Kalbsstelze vom Allerfeinsten, das Defilee der Allerbesten. 2004 Julia von Wachter-Wiesler: schwarzrot, Power pur, viel Rauch und Holz, wird dann am Gaumen geschmeidiger, rotbeerig, kräftige Säure. 2003 Centaurus von Weber: reich und nobel in der Nase, Hagebutte, dezente Holzstütze, molliger Körper, Röstis. 2003 Kastellan vom Schützenhof: schwarz getönt, allerfeinster Holzeinsatz, im Mund Weichsellikör, voll, feurig. 2004 Border von Kopfensteiner: im Duft feines Cassis, Kräuterwürze, am Gaumen rund, mit körnigem Tanninbiss, erst am Anfang seines Lebens. Noch immer nicht am Ende, die 99-er Vinum Ferreum Reserve: kräftig, minzig im Duft, im Mund dann saftig, Orangenzeste, Ribisel, Kokosmark, am Scheideweg zwischen noch-streng und schon-mürb.

PS.: Wer sie vermisst - Krutzler und Schiefer fehlten.

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