Auch in Tschechien ein durchschlagender Erfolg

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Vom Neusiedler See bis zum Arlberg wird die "Lange Nacht der Kirchen begangen. Mittlerweile ist die Idee auf andere Länder jenseits der Grenzen übergesprungen.

Rund 1000 Menschen finden sich zum Abschluss der Langen Nacht jedes Jahr im Linzer Mariendom zum "Raumerlebnis Dom" ein. Der Dom ist um 23 Uhr in Kerzenlicht getaucht. "Stille, Meditation und Sichöffnen stehen im Mittelpunkt, berühren die Menschen und geben eine Möglichkeit zum Auftanken", beschreibt Alois Mayer, Projektleiter der Langen Nacht der Kirchen in Oberösterreich, diese besondere Stimmung. Ein paar Straßen weiter bezaubert eine der ältesten Kirchen in Österreich, die romanische Martinskirche, mit alter Musik und Mystik zum Thema: "Von der überfließenden Fülle. Gott, Du mein Gott, dich suche ich."

Aus beinahe allen teilnehmenden Städten und Orten gibt es ähnliche Berichte von den "Langen Nächten" der letzten Jahre. Vom Neusiedler See bis zum Arlberg stellen sich die christlichen Gotteshäuser ihren Besuchern (vgl. dazu auch die einzelnen Darstellungen auf den Seiten 22 bis 24).

Haydn auch in der "Langen Nacht"

Dass in Ostösterreichs kleiner Diözese Eisenstadt auch in der Langen Nacht der Kirchen das Haydnjahr seine Spuren hinterlässt, verwundert kaum: In der Eisenstädter Bergkirche, wo Haydn auch begraben liegt, wird in der "Langen Nacht" als Hommage an den vor 200 Jahren verstorbenen Meister die von sechs heimischen Komponisten gestaltete "Burgenland-Messe" uraufgeführt. Eisenstadt Oberberg ist nur einer der 40 Orte im östlichsten Bundesland, wo am 5. Juni bei der Langen Nacht etwas "los" ist. Im südburgenländischen Güssing gestaltet man da eine "Lange Nacht der Trauer", um sich verstärkt des Themas Verlust und des Hospizgedankens zu widmen.

Die evangelische Pfarre Loipersbach - das Burgenland hat einen hohen Anteil an Evangelischen - will dabei seine "Kirche im Dorf - sichtbar.hörbar.erlebbar" machen (Infos: www.langenachtderkirchen.at/eisenstadt)

Großer Erfolg in Tschechien

Sogar die kleinste Diözese Österreichs - die Militärdiözese - hat an ihren Standorten Wien und Innsbruck eigene Programmpunkte geplant, in der Krypta des Heldendenkmals auf dem Wiener Burgring stellt sich die Militärdiözese vor ( www.langenachtderkirchen.at/militaerdioezese). Somit ist - mit Ausnahme Vorarlbergs - ganz Österreich bei der Langen Nacht der Kirchen dabei.

Die größte Innovation des Projekts stellt aber der Export der zündenden Idee über die Grenzen Österreichs hinaus dar: Auch in den tschechischen Diözesen Brünn und Pilsen gibt es nun die Lange Nacht der Kirchen - sie fand bereits am Freitag vor Pfingsten statt - und war, wie hierzulande, ein durchschlagender Erfolg: Auf 100.000 Besucher wird die Zahl der Interessierten geschätzt, die die einzelnen Programmpunkte in 35 Kirchen besucht haben.

Von der ersten "Langen Nacht der Kirchen" in Brünn/Brno, der Partnerdiözese der Erzdiözese Wien, berichtet Bernhard Linse, Vikariatssekretär und Organisationsverantwortlicher für die Wiener "Lange Nacht der Kirchen": "Es war eine schöne Erfahrung, die, Noc kostelu' mitzuerleben. Es waren sehr viele junge Menschen unterwegs, das ist mir aufgefallen, und es herrschte eine gelöste, heitere, lockere Stimmung."

Die große Überraschung für die Veranstalter war, so ist auf der Website von "Noc kostelu" zu lesen, dass neben den Konzerten auch großes Interesse an den Kirchenführungen herrschte. "Um 22 Uhr waren noch viele Menschen unterwegs, erkennbar an den roten Programmheften. Die Verbindungsstraßen zwischen den Kirchen glichen Ameisenwegen, und sogar um 23 Uhr stellten sich die Menschen noch an, um auf einen der Kirchtürme zu kommen", berichtet Bernhard Linse.

Expansion bis Bayern und Norditalien

Auch einige Kirchen in Südtirol, Friaul, Slowenien und Bayern beteiligen sich: So findet in Lana, einem Ort in der Region Trentino mit etwa 10.000 Einwohnern, die "Lange Nacht der Kirchen" bereits zum vierten Mal statt. "Jedes Jahr sind etwa 12 Kirchen und Kapellen beteiligt und die Menschen sind begeistert über das Programm, das zu Herzen geht", so die Organisatorin der Veranstaltung, Sophie Brandis. Die Idee, in Lana die "Lange Nacht" durchzuführen, stammt von einem Pfarrmitglied, das in Wien dieses Projekt erlebte. "Wir müssen Mut haben und es ausprobieren", meinte Brandis und der Erfolg gab ihr recht, denn für mehr als 1000 Besucherinnen und Besucher bietet die "Lange Nacht" einen Einblick in die Kirchen von Lana. (ofri/KAP/stephanscom)

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