Fast wie die Quadratur des Kreises

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Ist Alexander Wrabetz schon eine "lahme Ente"? Wenn man den Veröffentlichungen der letzten Tage glauben darf, sind seine Tage längst gezählt - oder er hat noch eine letzte Chance . Am 2. April nämlich, wenn er dem Stiftungsrat sein Reformpapier vorlegen wird - und muss.

Der ORF-General hat gewiss lustigere Tage erlebt: In den Gazetten des Landes das tagtägliche Namedropping lesen zu müssen, wer aller für den Top-Medienjob in der Gunst der Politik steht, wird, so denken wir, nervtötend sein.

Keine Frage: Das derzeitige (Krisen-)Management am Küniglberg hat einiges an der prekären Ausgangslage selbst verursacht. Und dass die Politik nun aktiv werden zu müssen glaubt, ist der Performance des Managements ebenso geschuldet wie den Fehlern jener Politik, die das letzte ORF-Gesetz beschert hat.

Ja, es gibt Gründe, die Größe des Stiftungsrates zu beschneiden. Und der Publikumsrat, der zum Teil mit einer absurden Pseudo-Wahl per Fax und sonst aus den Playern der Realpolitik gekürt wird, gehört gleichfalls reformiert.

Doch die kolportierten Ideen für Neuerungen lassen den gelernten Österreicher keineswegs froh werden: Sollte eine (neue) Führungsmannschaft, die die Gunst von Landeshauptleuten beider Couleurs hat und in regierungsparteilicher Eintracht austariert ist, den ORF-Karren flott machen können? Keine ermutigende Vorstellung.

Wer sagt denn eigentlich, dass der Stiftungsrat nach der politischen Farbenlehre und nach den Interessen der Bundesländer paritätisch besetzt sein muss? Alle Vorstellungen in diese Richtung verfehlen doch die Grundproblematik der öffentlichen Anstalt .

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Es geht um öffentlichen Raum, den der ORF einer demokratischen Gesellschaft bieten soll. Zugegeben: ein Unterfangen, fast so unmöglich wie die Quadratur des Kreises. Aber wenn die Politik und die Gesellschaft wirklich wollten …

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