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Eine Welt, die sich wandelt

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Ozeanien umfaßt die pazifische Inselwelt Melanesien, Mikronesien und Polynesien und umschließt von Britisch-Neu-guinea im Westen bis zu den Marquesas-inseln im Osten einen Flächenraum von 70 Millionen Quadratkilometer. Die auf diesem Riesenraum verteilten Inseln bewohnen nur zwei Millionen Menschen, von denen 1,2 Millionen allein auf Neuguinea entfallen. Die Zahl der Eingeborenen beträgt in Melanesien 357.000, in Mikronesien 97.000 und in Polynesien 250.000.

Die Riesendistanz zwischen den Menschen werden noch durch ein Sprachenwirrwarr vergrößert, der wiederum erhöht ist durch den Zuzug großer Gruppen aus asiatischen Ländern. Allein an der Nordküste Neuguineas wurden 300 Eingeborenensprachen und -dialekte festgestellt. Die Missionsdruckerei in Vuna-pope (Apostolisches Vikariat Rabaul) muß die Mission mit Büchern und Schriften in 30 Sprachen versorgen.

Die geographische Lage machte im letzten Weltkrieg die Südsee zum Brennpunkt der Kriegsoperationen in Fernost, die von Seiten Japans auf die Philippinen, auf Indonesien, Hinterindien und Australien zielten.

Weithin hat diese Zeit in den betroffenen Gebieten ein furchtbares Chaos hinterlassen, vor allem in den Missionen der Apostolischen Vikariate Rabaul, Zentral- und Ost-Neuguinea, die zu rund 95 Prozent verlustig gingen. Rund 120 Missionare, Brüder und Schwestern wurden ermordetj 500 sind an den Folgen der Kriegshandlungen, Hunger und Seuchen in den Internierungslagern oder auf den leidensvollen Transporten von einem Lager ins andere zugrunde gegangen.

Da Japan durch den Ausgang des Krieges seine ozeanischen Besitzungen verlor, beherrschen diese Welt heute England (australische Inselwelt), Frankreich, Amerika und Holland (Holländisch-Neuguinea). Kirchlich untersteht der größte Teil der Apostolischen Delegatur Australien. Guam, die Karolinen- und Marshall-Inseln wurden 1948 der Apostolischen Delegatur der Vereinigten Staaten Nordamerikas unterstellt. Hollän-disch-Neuguinea gehört zur Apostolischen Delegatur Indonesien. Von den 20 selbständigen Arbeitsgebieten verwalten die Maristen 7, die Missionare vom Heiligsten Herzen 4, die Picpus-Väter 3, die Gesellschaft des Göttlichen Wortes zwei selbständige Gebiete und je eines die Jesuiten, Franziskaner und Kapuziner. Nach den letzten amtlichen Berichten hat Ozeanien 366.447 Katholiken und 46.149 Taufbewerber, also 25 Prozent der Bevölkerung. Davon entfallen auf Neuguinea 85.891 Katholiken und 35.162 Katechumenen. Es wirken in den Südseemissionen insgesamt 508 Priester (davon 29 einheimische), 251 Laienbrüder (davon 61 einheimische) und 1018 Schwestern (davon 339 einheimische). Ihnen stehen zur Seite 4851 Katechisten und Lehrer. Ihrer missionarischen Arbeit sind jetzt in der Nachkriegszeit wahrhaftig nicht geringe Aufgaben gestellt.

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