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* Missbrauchsaffären

Mehrere Dutzend Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche haben in Rom ein energischeres Vorgehen von Benedikt XVI. gegen die Verantwortlichen verlangt. "Hände weg von den Kindern" und "Kirche ohne Missbrauch" verlangten sie auf einer Kundgebung unweit des Vatikans. Zu dem Sit-in hatte die amerikanische Opferorganisation "Survivors Voice" aufgerufen. Die Organisation wirft dem Papst und dem Vatikan vor, den versprochenen Wandel im Vorgehen gegen den Missbrauch Minderjähriger nicht genug vorangetrieben zu haben. Im von Missbrauchsaffären besonders betroffenen Belgien hat der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof André-Joseph Léonard, mit neuen Äußerungen Entrüstung ausgelöst. So hatte sich Léonard im belgischen Fernsehen gegen eine unterschiedslose Anprangerung aller Missbrauchstäter in der Kirche ausgesprochen. Hingegen hat sich hierzulande der neue Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics bei den Opfern von Missbrauch im kirchlichen Bereich entschuldigt. "Es ist ein jeder Fall, der hier passiert ist, eine große Scham für uns", dadurch würde auch die Unglaubwürdigkeit der Kirche in diesem Punkt bezeugt, so Zsifkovics im Interview mit ORF-Burgenland. (APA/KAP)

* Neues Israelitengesetz

Das österreichische Israelitengesetz aus 1890, das die Beziehungen von Staat und Judentum regelt, soll novelliert werden. Der Text der Novelle, befindet sich derzeit in Begutachtung und soll den geänderten Erfordernissen Rechnung tragen und juristisch auf den neuesten Stand gebracht werden. So würde die immer noch gültige Erfordernis der österreichischen Staatsbürgerschaft oder eine staatliche Zustimmung zur Bestellung eines Rabbiners nicht mehr der heutigen Rechtslage entsprechen, heißt es in den Erläuterungen zur Novelle. (APA)

* Austrobrasilianerin wird selig

Die österreichische Ordensgründerin Barbara Maix (1818-73) wird am 6. November in Brasilien seliggesprochen. Die Feier leitet der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, Angelo Amato. Maix, Tochter eines k. u. k. Beamten, gründete 1849 in Rio de Janeiro eine Schwesterngemeinschaft und widmete sich der Arbeit mit Straßen- und Waisenkindern sowie dem Kampf gegen die Sklaverei. (APA/KAP)

* Kirchenstreit am Balkan

Der serbisch-mazedonische Kirchenstreit spitzt sich erneut zu wegen eines Haftbefehls gegen Jovan (Vraniskovski), den serbisch-orthodoxen Erzbischof von Ohrid. Der Exarch war wegen Veruntreuung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die mazedonische Kirche hatte 1967 ihre kanonische Selbstständigkeit (Autokephalie) verkündet, die allerdings von der Weltorthodoxie nie anerkannt wurde. Nach dem Zerfall Jugoslawiens appellierte der serbisch-orthodoxe Patriarch Pavle an die mazedonischen Hierarchen, in den "Schoß der serbischen Mutterkirche zurückzukehren". Jovan folgte 2002 dem Appell. Daraufhin wurde er dreimal wegen Veruntreuung verurteilt. (APA)

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