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Beethovens Wohnungen

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BEETHOVENSTÄTTEN IN ÖSTERREICH. Von Rudolf Klein. Verlag Elisabeth LafXe, Wien, 178 Seiten. S 138.—.

Dieses Buch hat der Autor dem Andenken an seinen verehrten Mentor und väterlichen Freund, den großen Wiener Musikhistoriker Otto Erich Deutsch gewidmet. Er durfte dies mit gutem Gewissen tun, denn die gleiche Gründlichkeit, Sorgfalt

und Akribie sowie die gleiche sachliche Art der Darstellung, wie wir sie aus den Büchern von O. E. D. kennen, waltet auch in dem vorliegenden Werk. Klein hatte natürlich „Vorarbeiter“; seit 1893 hat es Heimat- und Beethovenforscher immer wieder verlockt, Beethovens Spur in Wien zu folgen. (Über Beethovens seltene Konzertreisen sowie die regelmäßigen Sommerlandaufenthalte gibt es eine Reihe von Spe-zialstudien.) Was nun Wien betrifft, wo Beethoven vom November 17Ö2 bis zu seinem Tode lebte und fast alle seine bedeutenden Werke schuf, galt es, alle bekannten Adressen zu überprüfen, zu beschreiben, genau zu lokalisieren, Legenden zu zerstören und die Fakten herauszuarbeiten. Auf diese Weise gelang es Klein, insgesamt 26 Wiener Wohnungen Beethovens als gesichert zu präsentieren. Dabei werden die Menschen, die Beethoven nahestanden, seine Freunde und Mäzene, stets mitberücksichtigt. Ebenso wichtig wie Beethovens Wohnungen sind für Klein auch dessen Wirkungsstätten: wo er konzertierte, bei öffentlichen Akademien, im kleinen Kreis, bei Wettspielen und so weiter. Vor allem aber ist die Aufmerksamkeit Kl eins, des Wiener Musikologen, auf Beethovens Schaffen gerichtet, und wir können erst jetzt, da wir dieses Buch besitzen, genau verfolgen, wo Beethoven was geschrieben hat, unter welchen äußeren Umständen, in welcher Umgebung usw. Das durch ein Vorwort, eine Anleitung und einen Prolog einbegleitete und mit mehreren Tabellen, Listen, Quellen- und Literaturverzeichnis abgeschlossene Buch ist auch pädagogisch vorzüglich ausgestattet. — Und auch an der äußeren Ausstattung ließ es der Verlag nicht fehlen: schöner Druck auf Glanzpapier und nobler Einband. Daß zur Illustration ausschließlich alte Stiche verwendet wurden, trägt zur einheitlichen ästhetischen Wirkung sehr bei.

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