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Es muß wirklich nicht immer Erdöl sein

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Die Kreislauiwirtschaft der Zukunft setzt auf Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen.

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Die Kreislauiwirtschaft der Zukunft setzt auf Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen.

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Einweggeschirr aus Kartoffelstärke, Spritzgußteile aus Holz und Maisgemisch, Füll- und Polstermaterial aus geschäumter Stärke und Altpapier — Verpackungsmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen sind eine der wichtigsten Optionen im Hinblick auf geschlossene Kreislaufwirtschaft in der Zukunft. Der Gedanke ist bestechend: Werkstoffe, nahezu unbeschränkt verfügbar, kompostierbar aber durchaus konkurrenzfähig zu Produkten aus der Erdölindustrie.

Stärke, ein wichtiges Kohlehydrat, das in Mais, Kartoffeln oder Weizen vorkommt, stellt heute einen der wichtigsten Rohstoffe auf diesem Sektor dar. Dank hervorragender chemisch-technischer Eigenschaften findet sie heute bereits in mehr als 500 Produkten Verwendung.

Die Palette reicht von Kunststoffen über Kosmetika bis zu Pharmazeutika. Rei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer wurde übrigens bereits ausschließlich Einweggeschirr aus Stärke verwendet.

Ebenso kann der strukturell der

Stärke sehr ähnliche Zucker (zum Beispiel aus der Zuckerrübe) zur Herstellung solcher Produkte verwendet werden. Am Institut für Lebensmitteltechnologie der Universität für Bodenkultur stellt man aus

Abfall- und Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie einen Kunststoff her, der vollständig biologisch abbaubar ist.

Anwendung findet dieser Kunststoff zum Beispiel bereits in der Herstellung von Pflanztöpfen. Der Phantasie sind scheinbar keine Grenzen gesetzt, wenn es um die Verwirklichung echter Kreislaufwirtschaft

Die Grenzen zeigen sich zur Zeit noch eher in der Technologie und Vermarktung solcher Produkte. Es fehlen einheitliche Normen und Gütezeichen, die dem Konsumenten garantieren, auch wirklich eine vollständig biologisch abbaubare Verpackung zu erwerben. Natürlich läßt sich im Großhandel aufgrund mangelnder Verfügbarkeit noch keine richtige Kalkulation mit solchen Produkten anstellen. Der Händler wird weiterhin auf die bereits bestens eingeführten herkömmlichen Verpackungen zurückgreifen.

Bei steigenden Deponie- und Entsorgungskosten geht der Trend allerdings eindeutig in Richtung emissi-ons- und abfallarmer Produktionsweisen. Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen können genau diese Voraussetzungen erfüllen.

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