Innovationsküche Europas

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Wirtschaft und Wissenschaft im Schulterschluss: Niederösterreich weist mit drei Fachhochschulen und der Donau-Universität Krems den Weg.

Das Ziel von Ernest Gabmann, niederösterreichischer Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Gewerbe, ist ehrgeizig: "Stanford ist die Technologieküche Amerikas. Wir wollen die Technologieküche Europas werden." Ebenso ehrgeizig sind die Pläne der niederösterreichischen Technologieoffensive insgesamt, die im Jahr 2001 gestartet wurde: Durch Innovationen in den Bereichen Wirtschaft, Forschung und Bildung soll der Weg Niederösterreichs zu einer europäischen Top-Technologie-Region konsequent fortgesetzt werden. Besonderes Augenmerk wird auf den Auf- und Ausbau von Technologie- und Kompetenzzentren gelegt, in denen Forschung im Schulterschluss von Wirtschaft und Wissenschaft betrieben wird.

Zum Musterstandort für Technologiekompetenz hat sich Wiener Neustadt entwickelt. In der 40.000 Einwohnerstadt konnte das erste Kompetenzzentrum mit Standort Niederösterreich realisiert werden. Im Kplus ECHEM für angewandte Elektrochemie in der Oberflächentechnik arbeiten 35 Unternehmen und sieben wissenschaftliche Einrichtungen an einem Forschungsprogramm im Umfang von knapp 14 Millionen Euro. Dieses Technologiezentrum ist eine ideale Ergänzung bereits bestehender Infrastrukturprojekte, wie dem Regionalen Innovationszentrum (RIZ) in Krems und der Fachhochschule Wiener Neustadt für Wirtschaft und Technik - Österreichs erster und größter FH. Im neuen, von Architekt Clemens Holzmeister erbauten Technologie- und Forschungszentrum TFZ ist auch die Forschungstochter der Fachhochschule, die FOTEC, zu finden, die regionale wie internationale Auftraggeber bedient.

Das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Wissenschaft an der FH Wiener Neustadt wird von immer mehr Studierenden geschätzt: Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 haben 1.000 junge Menschen ihre Ausbildung hier absolviert - mit Erfolg: Jeder zweite Betriebswirt und zwei Drittel der Techniker hatten schon vor Abschluss ihres FH-Studiums einen fixen Job. Derzeit umfasst das Studienangebot der Fachhochschule acht betriebswirtschaftliche und technische Diplomstudiengänge mit 2.400 Studienplätzen an drei Standorten (neben Wiener Neustadt auch Tulln und Wieselburg). Ab Herbst 2003 wird die Erfolgsgeschichte der FH noch um ein Kapitel ergänzt: Der achtsemestrige Studiengang "Business Consultancy" wird zur Gänze in Englisch absolviert und vermittelt somit den Studierenden das bestmögliche Rüstzeug für eine internationale Karriere.

Ideale Startbedingungen finden die derzeit 3.270 niederösterreichischen FH-Studierenden freilich an allen drei Fachhochschul-Standorten des Landes vor: In St. Pölten stehen vier zukunftsweisende Studiengänge (Telekommunikation und Medien, Medienmanagement, Simulationsgestützte Nachrichtentechnik und Sozialarbeit) zur Wahl, und die seit 1994 bestehende IMC Fachhochschule Krems führt neben fünf bereits bestehenden Studiengängen (darunter auch Tourismus- und Gesundheitsmanagement) seit Herbst 2002 die Ausbildung in "Medizinisch-Pharmazeutischer Biotechnologie" im Programm. Dieser Studiengang wird seine Heimat im neuen Biotechnologiezentrum Krems finden, das von Architekt Wilhelm Holzbauer gestaltet wurde und am 17. März eröffnet wird.

Auch die Donau-Universität Krems hat sich seit Jahren der Forschung im Bereich Biomedizin verschrieben und bietet unter anderem einen postgradualen Lehrgang - MBA Applied Bio Medicine - für Führungskräfte und potenzielle Gründer im Bereich der der Biomedizin an. Doch das Angebot von Europas einziger staatlicher Universität, die auf postgraduale akademische Weiterbildung spezialisiert ist, geht weit darüber hinaus: So haben sich im Wintersemester 2002/03 mehr als 2.400 Studierende in über 80 Studiengängen eingeschrieben. Neu im Angebot sind unter anderem das viersemestrige Programm "Professional MBA Industrial Engineering", Lehrgänge in E-Government und E-Learning sowie Programme für interkulturelle Kompetenzen und Ikonografie.

Bis 2005 wird die DonauUniversität Krems zum Campus Krems mit Forschungszentrum, Programmkino und Mensa ausgebaut. Architekt Dietmar Feichtinger stellt der Baustruktur der alten Tabakfabrik eine neue Fassade aus Stahl, Glas und Aluminium gegenüber. Rund 53,8 Millionen Euro werden in die Neubauten investiert - der Campus Krems ist damit Österreichs größtes Bauvorhaben im Bildungsbereich. 3.000 Studierende und mehr als 300 Mitarbeiter sollen hier arbeiten, lernen und lehren. Mit dem Campus Krems erhält die Region ein neues Wahrzeichen von internationaler Bedeutung.

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