Einblicke in die neue FURCHE
Vom Wert des Eigennutzes, überforderten Ärztinnen und Ärzte sowie politischen und literarischen Verzählungen.
Vom Wert des Eigennutzes, überforderten Ärztinnen und Ärzte sowie politischen und literarischen Verzählungen.
Wie gehen Wohlstand und Moral zusammen? Darüber könnten die beidenungleichen Stürmer und Dränger, Andreas Babler und René Benko, wohltrefflich streiten. Der vor 300 Jahren geborene schottische Moralphilosoph,Ökonom und Aufklärer Adam Smith sah jedenfalls einen Konnex. Welchen, das hat Brigitte Quint im aktuellen Fokus „Vom Wert des Eigennutzes“ zusammengeführt. Highlight darin ist das hochspannende Porträt von Smith, das der Philosoph Gerhard Streminger für uns verfasst hat. Den Bogen von Smith zurück zu Babler schließt sodann im „Klartext“ Wilfried Stadler – während Wolfgang Machreich in Studien Hinweise darauf sieht, dass eine klare Links-Positionierung für die SPÖ nicht die schlechteste strategischeEntscheidung gewesen sein könnte. Auch wenn es ziemlich chaotisch dazu kam. Es bleibt jedenfalls spannend in der Sozialdemokratie.
Das kann man übrigens auch von Serbien behaupten, wo Zehntausende nicht nur gegen zwei Massenmorde, sondern auch gegen das autokratische Regime von Aleksandar Vučić demonstrieren. Vedran Dhizic hat uns dazu einen kenntnisreichen Essay geschrieben.Wie krankmachend Überforderung für Ärztinnen und Ärzte ist, beschreibt Jana Reininger, Michaela Hessenberger skizziert die Zwänge und Tabus, mit denen auch noch anno 2023 homosexuelle katholische Religionslehrer leben müssen – und Judith Kohlenberger kommentiert den „historischen Durchbruch“ beim EU-Asylrecht.
Mit einem brillanten Text von Daniel Wisser über politische und literarische Verzählungen“ eröffnet diesmal das Feuilleton – und der Psychiater Ansgar Rougemont stellt im Interview fest, dass wir nicht so weiter wirtschaften können wie bisher. Es geht hier übrigens nicht nur um Moral und Wohlstand, sondern auch um Vampire.Eine dringende Empfehlung habe ich noch zum Schluss – nämlich in unseren neuen Podcast „Erklär mir deine Welt“ hineinzuhören. Hubert Gaisbauer und Johanna Hirzberger versuchen einander nicht mehr nur in Briefen zu verstehen, sondern haben ihre Sicht der Dinge mit ihren sonoren Radiostimmen nun auch für uns eingesprochen. Einmal mehr zeigt sich hier, dass man sich im Laufe von inhaltlichen Kontroversen nicht immer nur näherkommt. Aber hören Sie selbst.
