Auf die Menschen hinschauen

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D ie Augen für die Rechte der Menschen zu öffnen - so lautet das Ziel, das sich die Veranstalter des vierten Internationalen Filmfestivals der Menschenrechte "This Human World“ gesetzt haben: Elf Tage lang werden in fünf Wiener Kinos über 80 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt. "Hingehen, hinschauen, mitreden und mitgestalten“, sagt Festivalleiter Johannes Wegenstein zum Motto des in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut veranstalteten Events: "Wir wollen vor allem Jugendlichen das Thema Menschenrechte näher bringen und Bewusstsein schaffen - auch außerhalb des Kinosaals.“ Gelegenheit dazu bietet am 30. November der Eröffnungsfilm "Bombay Beach“ (Gartenbaukino), mit dem die in Israel geborene Videokünstlerin Alma Har’el ihr Regiedebüt feiert: Ihr filmischer Essay an die Menschlichkeit ist ein unkonventioneller Doku-Musical-Mix, der die Geschichte eines manisch-depressiven Jungen, eines schwarzen Teenagers und eines ehemaligen Ölfeldarbeiters erzählt - drei Menschen am äußersten Rand der US-Gesellschaft.

Zum Thema Menschenrechte rittern in fünf Kategorien ("Fight for Resources“, "Riot or Revolution“, "Body“, "Future“, "Right“) nationale und internationale Filmschaffende um die Gunst von Fachjury und Publikum.

Preis-Chancen für "War on Terror“

Gute Chancen auf den mit 3000 Euro dotierten Wettbewerbspreis hat die Austro-Produktion "War on Terror“ - ein Dokumentarfilm, der deutlich macht, was die US-Administration im Gefolge des 9/11-Terrors unter Orwell’schen Begriffskreationen wie "illegale Feindkämpfer“ verstanden hat und wie rechtsstaatliche Prinzipien außer Kraft gesetzt wurden. Kraftvoll auch jene Bilder, die Mourad Ben Cheikh anlässlich des "Arabischen Frühlings“ eingefangen hat: Mit "No More Fear“ feiert sein bei den Filmfestspielen in Cannes viel beachtetes Werk nicht nur Österreich-Premiere, sondern beleuchtet auch eindrucksvoll die Geschehnisse rund um den Sturz des tunesischen Langzeit-Despoten Ben Ali. Einen "echten Festivalburner“ verspricht Programmchefin Sandra Benecchi mit dem Beitrag "Impunity“, der anhand eines Prozesses gegen die kolumbianischen Paramilitärs die Frage nach Recht und Gerechtigkeit aufwirft.

Wem es angesichts der inhaltlichen Bandbreite des Film-Programms die Sprache verschlägt, kann diese bei zahlreichen Diskussions-Veranstaltungen wiederfinden und gemeinsam mit Regisseuren und Menschenrechts-Experten ins Gespräch kommen.

This Human World

Menschenrechts-Filmfestival, Wien

30.11. bis 10.12. - www.thishumanworld.com

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