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Weltgeschichte im Film

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„John F. Kennedy: Ein Leben für die Freiheit umreißt in klaren Linien das kühne Konzept dieses Junten Marines an der Spitze der größten Macht der westlichen Welt. Umrahmt von dem erschütternden und würdigen Zeremoniell seines Begräbnisses werden noch einmal die tragenden Säulen seines großen Programms dargelegt, das Baustein für eine bessere Welt in Frieden und Freiheit sein wollte. In diesem Film erscheint plötzlich die Dynamik dieser tausend Tage Präsidentschaft in einem anderen Licht, denn was vielleicht als jugendliches Ungestüm ausgelegt wurde, war das unbewußte Ahnen einer allzu knappen Frist, seinerzeit vielleicht mehr von dem Wissen um jene schmerzliche Kriegsverletzung bestimmt. Wenri der Film nunmehr jenes kurze Leben zwischen die dumpfen Trommeln seines letzten Erdenweges stellt, ist dies mehr als ein formaler Effekt, denn Kennedys Leben für die Freiheit konnte von den mörderischen Schüssen von Dallas nicht ausgelöscht werden, sein Werk und sein Geist leben weiter und manches, das nur begonnen werden konnte in jener kurzen Zeitspanne, wird seiner Vollendung entgegengehen.

Eine Zeitenwende wird auch in Franz Theodor Csokors „3. November 1918 transparent, wenngleich hier nicht ganz die filmgerechte Form für dieses Drama gefunden werden konnte, das den Zusammenbruch einer jahrhundertealten, müde und krank gewordenen Welt als erschütterndes Requiem schildert. Dennoch sei auf dieses verdienstvolle, rein österreichische Unternehmen hingewiesen, das abseits von der sonst üblichen billigen und verlogenen Phäakenromantik ein bedeutendes Thema in Angriff nahm und ein Stück österreichischer Geschichte darbot, das geradezu gespenstische Züge aufweist.

Der englische Agentenfilm „Ipcress — streng geheim entpuppt sich als unkonventioneller und origineller Spannungsfilm, der recht unterhaltsam gelungen ist. Der Held ist nicht der übliche Super-agent, sondern der sympathische Durchschnittsmensch, mit dem trockenen Humor des Engländers ausgestattet. Ein Film mit Qualität, der sich nicht der derzeit gängigen Schablone bedient und — siehe da — rolle Häuser macht.

Erfreuliche Unterhaltung bietet in ;inem ganz anderen Genre die Zusammenstellung einer Fernsehkurzfilmserie über das Wiener Lied: „Das ist mein Wien, mit einem Massenaufgebot wienerischer Kräfte, las sich redlich und erfolgreich be-nüht, die Wein- und Walzerselig-ceit der Donaustadt nicht in Kitsch msarten zu lassen.

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