Makelloses Kung-Fu
"Born to die", das Motto von Jet Lis neuestem Action Thriller, ist simpel: Tony Fait (Star-Rapper DMX) inszeniert mit seinem Team einen Diamanten-Raub. Doch neben dem Profidieb interessieren sich auch die asiatische Mafia, amerikanische Gangster sowie der taiwanesische Geheimagent Su (Jet Li) für die wertvollen Steine. Als ein Gangster Tonys Tochter kidnappt, um sie gegen die Edelsteine auszutauschen, werden der coole Dieb Tony und Geheimagent Su vom Schicksal zusammengeschweißt... Regisseur Andrzej Bartkowiak, bekannt für Werke wie "Romeo must die", hat mit "Born 2 Die - Cradle to the Crave" einen makellosen Martial Arts Film vorgelegt. Leider krankt das Werk an einem lauen Drehbuch. Freunde minutenlanger Kung-Fu-Szenen werden dennoch auf ihre Rechnung kommen. Sandra Wobrazek
BORN TO DIE - Cradle 2 the Crave
USA 2003. Regie: Andrzej Bartkowiak. Mit Jet Li, DMX, Anthony Anderson, Kelly Hu. Verleih Warner Brothers. 100 Min.
Masochistischer Spaß
Er habe dem Angebot zur filmischen Umsetzung seiner Selbstverstümmelungs-Show "Jackass", die zur Kultserie des Musiksenders MTV avanciert war, nur unter der Voraussetzung zugestimmt, dass er im Kino Dinge zeigen dürfe, die im TV verboten seien - so Johnny Knoxville, "Jackass"-Mastermind und Vorbild einer neuen Generation pubertierender Jugendlicher. Regie-Neuling Jeff Tremaine versteht es mit einer rasanten Aneinanderreihung halsbrecherischer Stunts dort anzuknüpfen wo die "Daredevil Stunt Show" auf MTV aufhört. Fans der Serie kommen in "Jackass - The Movie" garantiert auf ihre Kosten.
Lukas Grossebner
JACKASS - The Movie
USA 2002. Regie: Jeff Tremaine. Mit Johnny Knoxville, Bam Margera, Steve O. Verleih: UIP. 85 Min.
Geisteskranker Kinski
Es war Klaus Kinskis erste Hauptrolle: der geisteskranke, erinnerungslose Frauenmörder in "Der rote Rausch", der wie ein wildes Tier durch das Schilf des Neusiedler Sees gehetzt wird. Ein für 1962 gewagtes Plädoyer dafür, Geistesgestörte als kranke Menschen zu sehen, von einem brillanten Kinski eindringlich untermauert. Zu sehen im Wiener Filmhauskino.
M. Kraßnitzer
DER ROTE RAUSCH
BRD 1962. Regie: Wolfgang Schleif. Mit Klaus Kinski, Brigitte Grothum, Sieghardt Rupp. Verleih: Stadtkino. 88 Min.
Kultiger Jarmusch
Er gilt als Kult-Film des amerikanischen Independent-Kinos: Jim Jarmuschs "Stranger Than Paradise". Nun ist dieses anrührende Stück Filmgeschichte im Wiener Gartenbaukino zu sehen. DH
STRANGER THAN PARADISE
USA 1984. Regie: Jim Jarmusch. Mit John Lurie, Eszter Balint, Richard Edson. Verleih: Stadtkino. 90 Min.
Grandiose Affären
"Das Leben ist sonderbar ... Wenn du darüber nachdenkst, zerreißt es dir das Herz ... Wenn du dich aber so wie ich im Zickzack durchschlängelst, ist es eher komisch." Michel Blanc verarbeitet den Roman "Summer Things" von Joseph Connolly zu einer außergewöhnlichen Komödie, die französische Eleganz und britischen Humor vereint. Im Zickzack schlängelt sich "Embrassez qui vous voudrez" durch das Leben von acht markanten Persönlichkeiten, dargestellt von einem grandiosen Ensemble: Michel Blanc selbst spielt den obsessiv Eifersüchtigen, Charlotte Rampling die glamouröse Einsame. Die gutbürgerlichen Freunde verbringen ihre Ferien gemeinsam in Le Touquet. Die Woche, in der alle sich selbst ein bisschen besser kennen lernen, verläuft anders als geplant - bis die Situation schließlich eskaliert. Leidenschaftliche Affären, finanzielle Nöte und Selbstmordversuche tragen das Ihrige bei. Ein fabelhafter Film über ungeschliffene Persönlichkeiten und die Ironie des Lebens.
Veronika Dolna
EMBRASSEZ QUI VOUS VOUDREZ
F2002. Regie: Michel Blanc. Mit Jacques Dutronc, Charlotte Rampling, Carole Bouquet. Verleih: Cinestar. 103 Min.