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Holz: Vom richtigen Zeitpunkt

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Die Nachfrage nach dem ökologische Baustoff Holz boomt. Der neueste Renner ist „Mondholz”.

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Die Nachfrage nach dem ökologische Baustoff Holz boomt. Der neueste Renner ist „Mondholz”.

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Am Ende des 20. Jahrhunderte sind alte Traditionen wieder gefragt. Was schon Charles Darwin in seinem Werk „Von der Abstammung des Menschen” geschrieben hat, wonach „der Mensch gleich den Säugetieren, Vögeln und sogar Insekten jenem geheimnisvollen Gesetz unterworfen ist, nach dem gewisse normale Prozesse, wie Schwangerschaft, Pflanzenwachstum und Reife, sowie Dauer verschiedener Krankheiten, von den Mondperioden abhängig sind”, kommt wieder zu Ehren. Auch bei Holz. Soll doch der richtige Zeitpunkt der Holzschlägerung wesentlichen Einfluß auf die Holzqualität haben. Eine Annahme, die wissenschaftlich allerdings noch nicht nachgewiesen werden konnte, obwohl -der Einfluß der Schlägerungszeit auf die Holzqualität nicht mehr so wie noch vor 15 Jahren vom Tisch gewischt wird. Es bleibt aber dennoch eine Glaubenssache, ob „am 1. März, besonders nach Sonnenuntergang, geschlagenes Holz dem Feuer widersteht - unabhängig vom Mondstand und vom Zeichen, das der Mond gerade durch wandert”. (Aus: „Vom richtigen Zeitpunkt” von Johanna Paungger und Thomas Poppe). Wie auch immer, „die Forstbetriebe verzeichnen eine rege Nachfrage nach mondphasengerecht geschlägertem Holz”, berichtet Stefan Schenker, Präsident des Hauptverbandes der Land- und Forstwirtschaftsbetriebe Österreichs.

„Hinter dem Mond” seien jedoch die österreichischen Bauordnungen, klagt Schenker. Sie wären der Grund dafür, daß in Osterreich kaum mit Holz gebaut werde. Während in den USA und Japan der Marktanteil des Holzbaues über 50 Prozent, in Neuseeland und in Norwegen sogar über 95 Prozent liegt, werden in Österreich nur drei Prozent des” Bauvolumens mit Holz getätigt. Holz gilt hierzulande als nicht brandbeständig. Das stimmt. Holz ist brennbar, doch der Abbrand ist gut berechenbar. Die unversehrten Holzteile behalten ihre Tragfähigkeit. Metall ist zwar nicht brennbar, es kommt aber früh zu einem Kollaps. Stahl versagt bereits bei 200 bis 450 Grad und Aluminium bereits zwischen 90 und 320 Grad. Diese Temperaturen sind bei einen Brand rasch erreicht. Hinzu kommei noch die Dehnungen. Beton wieder um kann unter Einwirkung des Feu ers splittern und brechen. „Im Ver gleich dazu wird Holz in den Brand klassen stark diskriminiert”, mein Schenker. Um einen höheren Einsat des Baustoffes Holz zu erleichtern müßten die Gesetze und Normen da hingehend geändert werden, daß si< weniger Einfluß auf die Materialwah ausübten, fordert der Präsidenten de Hauptverbandes der Land- und Forst wirtschaftsbetriebe Österreichs.

Sowohl im kommunalen Bau al auch im privaten Einfamilienhausbe reich gibt es enormes Potential fü den Einsatz von Holz. Und da die mo derne Technik bereits große Spann weiten ermöglicht, könnten heute problemlos große Hallenkonstruktionen mit Holz errichtet werden. Der ökologische Bohstoff Holz würde sich dazu hervorragend eignen, denn Holz besitzt hohe Tragkraft, hat gute Festigkeiteeigenschaften, ist reichlich vorhanden, wächst laufend nach und kennt kein Müllproblem. Holz ist wiederverwertbar, im Sinne des Kreislaufprinzips läßt es sich letztendlich sogar als Brennstoff nutzen.

Die vielen guten Eigenschaften von Holz lassen sich zudem noch erhöhen wenn man an die Zeichen oder „Zoachn” glaubt, wie die Mondphasen, Sternzeichen und uralten Bauernregeln genannt werden. „Mondholz” wird jedenfalls bald jeder kaufen können.

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